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Mücke

Mücken spritzen Speichel in die Haut - worauf unser Immunsystem reagiert.

Mücken spritzen Speichel in die Haut - worauf unser Immunsystem reagiert.

Man spürt Mücken nicht, wenn sie ­stechen. Das unangenehme Jucken kommt später. Ausgelöst wird es durch den Mückenspeichel. Saugt das Tier Blut, spritzt es erst etwas Speichel in die Haut. Darin stecken spezielle Eiweiße. Das Immunsystem attackiert diese Eiweiße – dadurch juckt der Stich, rötet sich und schwillt an. „Auch Mückenstiche können verunreinigt sein oder werden, zum Beispiel durch Kratzen“, erklärt Apotheker Stefan Weidinger aus Eschenbach.

Gegen den Juckreiz empfiehlt Weidinger, am besten ein Gel aufzutragen, das ein Antihistaminikum enthält: „Das kühlt und hemmt die allergische Reaktion.“ Außerdem können Tropfen mit antiallergischem Wirkstoff zum Einnehmen sinnvoll sein. Die Tropfen sind für Kinder ab einem Jahr zugelassen. Für die richtige Dosierung lassen Sie sich in Ihrer Apotheke oder Kinderarztpraxis beraten.

Wespe

Die Wespe sticht mit ihrem Giftstachel in die Haut.

Die Wespe sticht mit ihrem Giftstachel in die Haut.

Gefährlich sind Wespen zum Beispiel im Limonadenglas oder auf der Kuchengabel, wenn sie auf diesem Wege im Mund landen. Besonders stechwütig werden sie, wenn man ihrem Nest zu nahe kommt. „Greift eine Wespe an, gibt sie Pheromone ab“, erklärt Gerhard Haszprunar, Biologe an der Ludwig-Maximilians-Univer­sität München. Durch die Duftstoffe werden ihre Genossinnen ebenfalls aggressiv. Achtung: Wespen können mehr als einmal zustechen!

Wespe in Ruhe lassen und nicht wild wedeln – so entgeht man einem Stich am besten. Passiert es doch: „Die Stelle desinfizieren, dann kühlen“, rät Weidinger. Das gilt für alle Stiche von ­Insekten mit Giftstacheln wie ­Wespen, ­Hornissen oder Bienen.

Hornisse

Auch die Hornisse sticht mit ihrem Giftstachel in die Haut - verfügt aber über mehr Gift als die Wespe.

Auch die Hornisse sticht mit ihrem Giftstachel in die Haut - verfügt aber über mehr Gift als die Wespe.

Zu den Wespen gehören auch die Respekt einflößenden Hornissen. Tatsächlich wirkt ihr Gift auf Menschen weniger stark als das einer Biene. „Doch haben die Brummer etwa acht Mal so viel Gift wie eine kleine Wespe“, erklärt Haszprunar. Letztlich sind die Stiche von Bienen und Hornissen für den Menschen ähnlich schmerzhaft und giftig. Bei Kindern können sich Symptome stärker äußern als bei Erwachsenen, erklärt Apotheker Weidinger: „Die Giftmenge ist zwar pro Tier gleich, steht aber in Relation zu einem viel geringeren Körpergewicht.“

Biene

Bienen stechen nur einmal - ihr Stachel bleibt in der Haut stecken.

Bienen stechen nur einmal - ihr Stachel bleibt in der Haut stecken.

Eine Biene sticht nur zu, um sich zu wehren.

Ihr Stachel bleibt in der menschlichen Haut stecken, das Insekt stirbt. „Entfernen Sie den Stachel mit einer Pinzette“, sagt Weidinger. So entleert sich die Giftblase möglicherweise erst gar nicht in den Körper. „Das kann sogar verhindern, dass überhaupt eine Schwellung entsteht“, erklärt der Apotheker. Ist eine Allergie gegen Bienengift – oder andere Insektengifte – bekannt, sollte man unbedingt ein sogenanntes Notfallset bei sich oder in der Nähe des Kindes haben. Dazu gehören ein Antihistaminikum in Tropfenform, ein Kortisonpräparat und eine Adrenalin-Notfall­spritze – Verordnungen mit Dosierungsanweisungen erstellt die Kinderärztin oder der Kinderarzt.

„Keine Süßgetränke!“, rät Weidinger zur Vorbeugung. Zuckerhaltige Getränke locken Bienen und andere Insekten an. Lieber verzichten!

Bremse

Bremsen ritzen sich in die Haut, um das Blut saugen zu können.

Bremsen ritzen sich in die Haut, um das Blut saugen zu können.

Der Stich einer Bremse löst meist starke Schmerzen aus. Mit ihrem Mundwerkzeug ritzt sie sich geradezu in die Haut, um an Blut zu kommen. Das macht übrigens nur die weibliche Bremse – um sich fortzupflanzen.

Möglichst wenig Angriffsfläche bieten, lautet hier der Tipp. Als Basisschutz dient lange ­Kleidung aus dicht gewebtem Stoff. Diese sollte nicht dunkel sein, da dies vor allem manche Mücken anzieht. „Insekten fliegen außerdem besonders auf Gelb“, sagt Zoologe Haszprunar.

Kriebelmücke

Kriebelmücken sehen Fliegen ähnlich, können aber unsere Haut aufbeißen.

Kriebelmücken sehen Fliegen ähnlich, können aber unsere Haut aufbeißen.

Bloß eine kleine, harmlose Fliege? Dafür kann man eine Kriebelmücke leicht halten, wenn sie lautlos auf dem Arm landet. Doch schon Sekunden später spürt man schmerzhaft, worauf es das Insekt abgesehen hat. „Kriebelmücken sind Poolsauger“, erklärt Zoologe Haszprunar. Wie eine Bremse ritzen sie mit ihren Mundwerkzeugen die Haut an und schlürfen auf, was sich an Blut und Lymphflüssigkeit in der Kuhle ansammelt. Zurück bleibt eine kleine Wunde, die übel juckt und sich leicht infiziert. Kriebelmücken trifft man vor allem an kühlen, schnell fließenden Gewässern – also zum Beispiel beim Spielen am Waldbach oder städtischen Fluss. Die Larven der Kriebelmücken brauchen diese Umgebung, um sich optimal zu entwickeln.

„Man sollte die Stiche rasch desinfizieren, zum Beispiel mit einem Spray“, rät Apotheker Weidinger. Und außerdem den Heilungsprozess in den nächsten Tagen beobachten.

Nicht jeder Stich ist harmlos

Stich in Mund oder Nase: Das ist ein Notfall, genau wie bei Atem- oder Kreislaufproblemen: sofort den ­Notruf 112 wählen! Um eine Schwellung im Mund zu verringern, lassen Sie Ihr Kind, wenn noch möglich, Eis lutschen.

Bei anderen Körperstellen: Den Stachel oder eventuelle Ver­unreinigungen in der Stichstelle vorsichtig mit einer Pinzette entfernen oder in der nächsten ­Apotheke ent­fernen ­lassen. Dann die Einstichstelle desinfizieren und anschließend kühlen.

Apotheker Stefan Weidinger: „Am besten nutzen Sie ein Kühl­pad aus dem Kühlschrank, nicht dem Eisfach. Das kann direkt auf die Haut und hat einen ­guten Kühlungseffekt.“ Kommt das Kühlpad aus dem Eisfach, unbedingt ein Handtuch unterlegen, um eine Erfrierung zu ver­meiden. Ist der Stich auch am nächsten Tag heiß und stark geschwollen, wenden Sie sich an eine Arztpraxis.

Juckreiz stillen Sie mit einem Antihistamin-Gel oder anti­allergischen Tropfen (siehe „Mücke“). Bei Schmerzen können Sie Fiebersaft geben. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke oder Arztpraxis beraten.

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Quellen: