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Die wichtigsten Fakten klären

Ein paar einfache Fragen auf den richtigen Weg: Klar, Sie wissen, wie alt Ihre Enkelin oder Ihr Enkel ist, aber wie viele Jahre wollen Sie eigentlich sparen? Wann sollen die Enkelkinder Zugriff auf das Geld haben? Und wofür ist es eigentlich gedacht? Ausbildung? Studium? Oder als erster Baustein für eine Immobilie?

„Wie man für die Enkel anlegt, sollte von Anlass, Ziel und der eigenen Erwartung an die Erträge der Geldanlage abhängen“, sagt Merten Larisch, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bayern.

Früh mit dem Sparen starten

Egal wofür das Geld gedacht ist: Je früher Sie anfangen und je mehr Zeit Sie haben, desto mehr springt am Ende heraus. Das liegt am oft unterschätzten Zinseszinseffekt.

Beispiel: Sie legen für Ihren Enkel am achten Geburtstag 10.000 Euro an, Startkapital für die erste eigene Bude. Bei vier Prozent ­Zinsen macht das nach zehn Jahren 14 802 Euro. Fangen Sie am 13. Geburtstag an, wären es fünf Jahre später nur 12 167 Euro.

Zinsen & Einlagenschutz: Auf Nummer sicher gehen

Wollen Sie nichts riskieren und haben Sie eine größere Summe zur Verfügung (5000 Euro oder mehr), eignet sich ein Festgeldkonto. Sie vertrauen einer Bank eine bestimmte Summe für eine bestimmte Laufzeit an. Dafür gibt es vorher fest vereinbarte Zinsen.

Welche Banken attraktive Zinsen und einen sicheren Einlagenschutz bieten, finden Sie online auf Vergleichsportalen wie www.biallo.de oder www.verivox.de. Häufig bieten Direktbanken ohne Filialnetz höhere Zinsen.

Festgeld & Sparbriefe: Passende Laufzeit wählen

Die Laufzeiten für Festgeld oder Sparbriefe reichen von sechs Monaten bis zehn Jahre. Um diese Zeit zu überbrücken, rät Larisch, sich eine Zinstreppe zu bauen.

Dabei legen Sie einen Teil nur ein oder zwei Jahre an und können danach den frei gewordenen Betrag erneut arbeiten lassen. Den anderen Teil legen Sie länger an, um sich die zuletzt stark gestiegenen Zinsen zu sichern.

Mit kleinen Beträgen anfangen

Bei einem Tagesgeldkonto sind die variablen Zinsen zwar niedriger, dafür ist das Geld täglich verfügbar. Sie können es mit kleinen Beträgen von etwa 50 Euro schrittweise füllen, bis es für eine Festgeldanlage reicht.

Werden die Zinsen einer Festgeldanlage jährlich ausgeschüttet und nicht automatisch wieder angelegt, können Sie diese aufs Tagesgeldkonto überweisen – bis Sie genug für die nächste Festgeldanlage gespart haben.

ETFs: Langfristig anlegen, um Kurseinbußen auszusitzen

Wollen Sie mehr als vier Prozent Zinsen herausholen, „kommen Sie um den Aktienmarkt kaum herum“, heißt es bei der Stiftung Warentest. Die Experten befürworten an Börsen gehandelte Indexfonds, bekannt als ETFs (Exchange Traded Funds). Allerdings benötigen Sie dafür ein Wertpapierdepot bei einer Bank, bei der die Depotführung idealerweise nichts kostet und die Kosten für einen Sparplan niedrig sind.

Um Kurseinbußen auszusitzen, braucht es Zeit. Und es sollte noch Geld aus anderen sicheren Anlagen parat liegen, wenn Sie das Ersparte zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigen. Larisch rät, sowohl in Tages- und Festgeld als auch in Aktien-ETFs zu investieren.

Ausbildungsversicherung, Bausparvertrag & Co.: Besser nicht!

Banken bieten oft eine Ausbildungs­versicherung oder einen Bausparvertrag für die Enkelkinder an. Davon hält Experte Larisch nichts, weil die Ver­zinsung zu niedrig ist und die Kosten zu hoch sind. Zur Vorsicht rät er auch bei Goldsparplänen: „Fünf bis acht Prozent werden von der Sparrate für Kosten und Provisionen abgezweigt. Das ist viel zu viel.“


Quellen:

  • Stiftung Warentest: Wie Sie Ihr Spargeld richtig investieren und gute Zinsen finden. https://www.test.de/... (Abgerufen am 03.11.2023)
  • Stiftung Warentest: Mit kleinen Spar-Raten zum Anlage­erfolg. Online: https://www.test.de/... (Abgerufen am 15.11.2023)
  • Brokervergleich.de: Jetzt vergleichen und den besten Broker finden. Online: https://www.brokervergleich.de (Abgerufen am 25.10.2023)