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Die ARD-Serie „Charité“ wagt den Schritt in die Zukunft! Die sechs Folgen der neuen, vierten Staffel spielen im Jahr 2049. Und sie zeigen die Medizin von morgen. Könnte es in 25 Jahren wirklich so ablaufen? Wir machen den Faktencheck: Wie viel Realität steckt in den Visionen der neuen „Charité“-Staffel?

Vierte Staffel „Charité“ spielt 25 Jahre in der Zukunft

Bisher blickte die ARD-Serie „Charité“ zurück in die Geschichte: Auf große Namen der Medizin wie Robert Koch, Paul Ehrlich und Rudolf Virchow (Staffel eins) – oder auf dramatische Zeiten, wie den Zweiten Weltkrieg (Staffel zwei) und die deutsche Teilung (Staffel drei). Die neuen Folgen hingegen spekulieren über die medizinische Entwicklung in einer nicht allzu fernen Zukunft. In der vierten Staffel steht die Charité steht noch immer in Berlin, aber in der Medizin und im deutschen Gesundheitssystem des Jahres 2049 gibt es Entwicklungen, die nicht minder dramatisch sind, als in den historischen Folgen. Wir haben uns einige Szenen genauer angesehen und mit Hilfe von wissenschaftlichen Quellen und Experten überprüft, wie wahrscheinlich diese sind.

SPOILER-WARNUNG

Es folgen inhaltliche Details zu verschiedenen „Charité“-Folgen – wer die vierte Staffel noch nicht vollständig gesehen hat und sich überraschen lassen möchte, sollte hier nicht weiterlesen.

Könnte ein Gesundheitssystem Patienten ablehnen?

Die „Charité“-Szene: Im Jahr 2049 soll eine umstrittene Gesundheitsreform durchgesetzt werden. Das Prinzip: Alle Menschen bekommen einen „Score“, also eine Punktezahl. Dieser Wert bestimmt darüber, ob jemand eine bestimmte Therapie erhält oder nicht. Man beachtet seine Ernährungspläne nicht oder ist nicht auf die gesundheitsförderliche Kur gegangen? Dann gibt es Abzüge beim Score. Je nach Stand des Scores können sogar lebensrettende Behandlungen verwehrt werden. So wird zum Beispiel in der Serie die Nierentransplantation einer Patientin wegen ihres schlechten Scores abgesagt.

Fakt ist: Das Prinzip erinnert an die in der Medizin bekannte Triage. Hierbei bekommen in Katastrophenfällen oder in Notaufnahmen alle Menschen eine Kategorie zugeteilt, die über die Dringlichkeit der Behandlung entscheidet: von sofort bis zu gar nicht dringend[1].

Virtuell gesteuerte Eingriffe über Kontinente hinweg, der OP Roboter erledigt den Rest. So stellen es sich die Macher der ARD-Serie „Charité“ vor

Virtuell gesteuerte Eingriffe über Kontinente hinweg, der OP Roboter erledigt den Rest. So stellen es sich die Macher der ARD-Serie „Charité“ vor

Allerdings geht es in der Serie nicht um einen Katastrophenfall, sondern um die normale Regelversorgung im Gesundheitssystem. Das Gesundheitssystem in Deutschland fußt auf dem Solidaritätsprinzip: „Die Gesunden helfen den Kranken. Alle Versicherten erhalten die gleiche umfassende Versorgung. Alter, Geschlecht oder Krankheitsrisiko spielen bei der Beitragsberechnung [der gesetzlichen Krankenversicherung] keine Rolle.“[2]

Das Szenario in der „Charité“-Serie hebelt dieses Grundprinzip aus. Wer jedoch denkt, eine Behandlung aufgrund von Scores sei völlig absurd, der irrt. Ein erschreckend ähnliches Prinzip ist bereits seit 2014 in China etabliert. Der sogenannte Social Credit bildet ab, wie „gut“ (etwa durch soziales Engagement in der Freizeit) oder „schlecht“ (zum Beispiel durch betrunkenes Auto fahren) sich eine Person in der Gemeinschaft verhält. Der Credit, den man auf diese Weise sammelt oder verliert, hat Auswirkungen auf das gesamte Leben – auch die Behandlung im Gesundheitssystem: So müssen Menschen mit hohen Credits in Krankenhäusern nicht so lange warten.[3]

Faktencheck-Fazit: Global betrachtet sind wir nicht weit entfernt von einer derartigen Einstufung von Patientinnen und Patienten. Ob es aber in Deutschland jemals zu einer ethisch derart fragwürdigen Einteilung kommen könnte, bleibt reine Spekulation und erscheint – aus heutiger Sicht – unwahrscheinlich.

Bedrohen Bakterien aus dem Eis die Menschheit?

Die „Charité“-Szene: Ein Tauchgang in der Nordsee und Zack! ein Mann infiziert sich mit einem unbekannten, höchst aggressiven Bakterium. Er landet als Patient in der „Charité“. Das Bakterium stammt aus dem arktischen Eis, das wegen des Klimawandels wegschmilzt.

Fakt ist: Das Szenario ist nicht weit entfernt von der Realität. Durch die weltweit steigenden Temperaturen taut der Permafrostboden nachweislich an mehreren Stellen auf[4] und gibt überlebensfähige, zuvor unbekannte Bakterien frei[5]. Dass sich im Permafrost auch für den Menschen gefährliche Erreger verbergen, lässt sich weder beweisen noch widerlegen – völlig unwahrscheinlich ist es aber nicht.

Ein Team des Joint Research Centers der Europäischen Kommission hat in Zusammenarbeit mit der Flinders University in Australien im Juli 2023 ein interessantes Experiment durchgeführt. Sie simulierten auf einer Plattform für künstliches Leben, was geschehen würde, wenn jene Ur-Erreger aus dem Permafrost plötzlich Teil einer modernen biologischen Gemeinschaft würden. Und, siehe da, die Erreger überlebten nicht bloß: in knapp drei Prozent der Szenarien wurden die Ur-Keime auch aussergewöhnlich dominant gegenüber den übrigen Lebewesen. In einem Prozent der simulierten Szenarien führten sie sogar zu einem erheblichen Verlust der Artenvielfalt – mit anderen Worten: sie infizierten die anderen Arten und sorgten dafür, dass diese vermehrt starben.[6]

Faktencheck-Fazit: Der wissenschaftliche Hintergrund zum Paläo-Bakterium der „Charité“-Serie ist realtistisch.

Szene aus der vierten Staffel der ARD-Serie „Charité“: Schutzanzüge gibt es, eine Schleuse aber nicht.

Szene aus der vierten Staffel der ARD-Serie „Charité“: Schutzanzüge gibt es, eine Schleuse aber nicht.

Wäre ein Ur-Bakterium resistent gegen alle Antibiotika?

Die „Charité“-Szene: Das Ur-Bakterium in der „Charité“-Serie stellt sich als unbesiegbares Exemplar heraus. Kein bekanntes Antibiotikum hilft. Das Blatt wendet sich, als „Charité“-Spitzenforscherin Maral Safadi (gespielt von Sesede Terziyan) sich das Paläo-Bakterium im aufopferungsvollen Selbstversuch in abgeschwächter Form selbst verabreicht – und damit seine wundersamen Heilkräfte für das menschliche Mikrobiom entdeckt.

Fakt ist: „Man weiß, dass Bakterien, die man zum Beispiel in Pfützen findet, häufig stärkere Resistenzen haben als die Bakterien, die auf uns leben“, erklärt Professor Andreas Diefenbach. Er ist Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie der (echten) Charité und hat die Macher der TV-Serie wissenschaftlich beraten. Er sagt: „Nasskeime sind oft problematischer.“ Der Grund dafür könne sein, dass die Grundsubstanzen der Antibiotika oft Natursubstanzen sind. „Penicillin etwa stammt von einem Pilz, der sich eben damit gegen Bakterien schützen will. Denkbar ist daher schon, dass ein Bakterium aus der Natur sehr resistent ist.“

Dafür ist der Umgang von Forscherin Maral Safadi mit dem gefährlichen Erreger in der Serie erstaunlich nachlässig: Sie hantiert damit im offenen Labor – trägt nicht einmal Handschuhe. Der Patient wird in einem Isolationszelt behandelt, für das es aber keine Schleuse gibt. Also einen Raum, im dem das Personal seine Schutzanzüge ablegen könnte.

Trotzdem gelingt schließlich die Heilung, letztlich mit dem Bakterium selbst. Kann ein Erreger den menschlichen Organismus gleichzeitig angreifen und in verringerter Dosierung wieder genesen lassen? Experte Diefenbach erklärt: „Es gibt Infektionen, die eine längere Entzündungsreaktion nach sich ziehen – bei Corona zum Beispiel sieht man das.“ Die Idee in der Serie: Verändert man das Mikrobiom des Menschen, wird diese Entzündung weiter befeuert. „Wenn man das Bakterium oral (über den Mund) zuführt, kommt das Mikrobiom von der Dysbiose – dem Ungleichgewicht der Erreger – wieder in die Eubiose, also in ein gesundes, ausgewogenes Mikrobiom. Und das hat positiven Einfluss auf die Entzündungsreaktion“, so Diefenbach. „Auch wenn das heute noch nicht möglich erscheint, wird schon jetzt intensiv an Strategien gearbeitet, eine Dysbiose des Mikrobioms zu korrigieren.“

Faktencheck-Fazit: Die Serienmacher haben gut recherchiert und aus Vorhandenem und Bekanntem eine spannende Handlung gestrickt. Leider finden sich auch viele grobe medizinische Fehler. Gute Recherche und ausgedachte Super-Medizin hin oder her: die Grundregeln der Hygiene muss das Filmteam nochmal nachlesen.

Könnte Neurotechnologie gelähmte Menschen heilen?

Die „Charité“-Szene: Ein Patient ist nach einem Infarkt im Hirnstamm gelähmt. Dieses reale medizinische Phänomen heißt Locked-in-Syndrom (etwa: Eingeschlossen-sein-Syndrom). Der Mensch ist bei vollem Bewusstsein, kann nur noch die Augen bewegen und wird künstlich beatmet. Doch im Cyberverse, einer virtuellen Welt, kann er sich frei bewegen. Diese Erfahrung soll die geschädigten Nervenbahnen so stimulieren, dass sie wieder funktionieren und sich der Locked-in-Patient auch im echten Leben (der „Charité“-Serie) wieder normal bewegen kann.

Der Eingangsbereich der Zukunfts-Charité im Jahres 2049, wie ihn die neue Staffel der ARD-Serie zeigt

Der Eingangsbereich der Zukunfts-Charité im Jahres 2049, wie ihn die neue Staffel der ARD-Serie zeigt

Fakt ist: Das Fachgebiet der Neurotechnologie existiert bereits, es wurde nicht für die „Charité“-Serie erfunden. Professor Surjo Soekadar leitet das abteilungsübergreifende Centrum für Neuromodulation sowie den Forschungsbereich „Translation und Neurotechnologie“ der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der (echten) Charité Berlin. Mit seinem Team forscht Soekadar zum klinischen Einsatz sogenannter Gehirn-Computer-Schnittstellen. Das sind jene Techniken, die zuletzt durch Elon Musk und den implantierten Hirnchip „Neuralink“ Schlagzeilen machten[7].

Soekadar hat die Serienmacher beraten. Er erklärt die Möglichkeiten der Neurotechnologie: „Es gibt mittlerweile Arbeiten zu querschnittsgelähmten Patienten, bei denen Stimulatoren im Rückenmark implantiert wurden und Impulse senden. Die Patienten konnten wieder stehen und auch irgendwann selbstständig laufen. Das heißt, diese Art der Stimulation kann dazu führen, dass sich neue Verbindungen im Rückenmark formen und sich die Bewegungsfähigkeit erholt.“

Wenn man dieses Prinzip auf einen Locked-in-Betroffenen nach einem Hirnstamminfarkt übertragen wollte, wäre das besonders herausfordernd. Zum einen müsste im Gehirn präzise erfasst werden, wann welche Bewegung ausgeführt werden soll „und zeitgleich müsste das Nervensystem unterhalb des geschädigten Rückenmarks stimuliert werden“, erklärt Soekadar. Ein erfolgreiche Behandlung bräuchte in seinen Augen sehr viel Geduld: „Das ist technisch eine Riesenherausforderung, denn wir sprechen hier über Millisekunden, in denen alles ausgewertet und weitergeleitet werden muss.“

Ist eine solche Therapie möglich? Soekadar schätzt: „Es ist nicht unrealistisch, dass wir so etwas in Zukunft haben – auch nicht-invasiv.“ Das heißt: Ohne dass ein Implantat in den Körper eingesetzt werden muss. „Im Moment bringen wir die Elektroden noch direkt in das Nervensystem ein, aber wir arbeiten an der Charité an Methoden, mit denen das nicht nötig ist. Unsere Vision ist, dass wir am Ende nicht implantieren müssen, sondern Technik haben, die das von außen schafft.“

Faktencheck-Fazit: Viele Aspekte der technischen Therapien scheinen aus heutiger Sicht möglich. Ob diese aber bereits in 25 Jahren ausgereift sind? Der Experte lässt das offen: „Wir sind alle keine Propheten, wir können nicht in die Zukunft gucken. Aber in jüngster Zeit haben wir technisch immer wieder große Sprünge erlebt, die vor wenigen Jahren noch nicht denkbar waren.“

Gibt es in Zukunft eine künstliche Gebärmutter?

Die „Charité“-Szene: Es sieht nach Routine aus – in der Gynäkologie wird einer Schwangeren Blut abgenommen. Aber innerhalb von Sekunden gibt es Alarm: extrem viel Mikroplastik im Blut der Mutter! Ihr droht eine Vergiftung, und auch dem ungeborenen Kind. Beseitigen lässt sich das Mikroplastik nur durch eine Art Blutwäsche (Dialyse). Aber die würde das ungeborene Kind schädigen. Die Lösung: Das Kind wird in der 16. Schwangerschaftswoche samt Plazenta aus der Gebärmutter entnommen – und muss während der Dialyse in einer künstlichen Gebärmutter liegen. Wie realistisch ist diese Erzählung?

Fakt ist: Schon heute sind wir so vielen Mikro- (unter 5 mm Größe) und Nanoplastik-Partikeln (unter 100 nm Größe) ausgesetzt wie nie zuvor. Sie sind überall nachweisbar: in Lungen, im Blut, in der Muttermilch und auch im ersten Stuhlgang von Neugeborenen[8]. Das bedeutet: Sie haben Mikroplastik bereits aufgenommen, ohne mit der Umwelt direkt in Kontakt gekommen zu sein.

Es laufen erste Untersuchungen, ob durch das Mikroplastik Krankheiten ausgelöst werden. So fand ein italienisches Team einen Zusammenhang zwischen Mikroplastik in Gefäßablagerungen und vermehrt auftretenden Herzinfarkten und Schlaganfällen[9] – allerdings bei Erwachsenen. Dass Plastik aber auch häufig Stoffe enthält, die schädigen, ist ebenso unbestritten. Erst 2011 wurde Bisphenol A in Babyflaschen verboten, da es – zumindest im Tierversuch – zu Organmissbildungen und einer schlechteren Gehirnentwicklung führte[10].

Ob sich Mikro- oder Nanoplastik durch eine Blutwäsche aus dem Körper entfernen kann, bleibt fraglich. Und auch der Eingriff in der „Charité“-Serie, bei dem das Ungeborene samt Plazenta aus der Gebärmutter entnommen wird, scheint aus heutiger Sicht unmöglich. Bisher ist eine Plazentaablösung nicht therapierbar. Sind die Blutkreisläufe von Mutter und Kind einmal voneinander getrennt, lassen sie sich nicht mehr zusammenfügen.

Faktencheck-Fazit: Die Behandlung in der „Charité“ der Zukunft mit einer künstlichen Gebärmutter ist aus heutiger Sicht nur Fiktion. Aber: Die Gesundheitsgefahr durch Mikro- und Nanoplastik ist theoretisch denkbar. Ob und wie unsere Körper durch die Partikel geschädigt werden, ist bis jetzt noch nicht ausreichend erforscht.

Könnten Hacker ein ganzes Krankenhaus lahmlegen?

Die „Charité“-Szene: Soeben wird dem Gesundheitsminister das Herz entnommen, damit er ein neues transplantiert bekommen kann – da übernimmt ein Hacker die Kontrolle über die Geräte der „Charité“. Alarm! Der OP-Roboter lässt sich nicht mehr bedienen, Beatmungsgeräte gehen in den Notstrom-Modus, nicht mal die automatischen Türen öffnen sich noch. Die „Charité“ ist lahmgelegt.

Fakt ist: Was die Serie hier zeigt, ist ein Angriff auf einen Teil der KRITIS – der sogenannten kritischen Infrastruktur. Dass diese KRITIS angreifbar ist, weiß man schon lange. Meldungen aus den letzten Monate zeigen: Das ist kein Zukunftsszenario, es passiert schon. Zuletzt konnten drei Kliniken eines Verbunds im Kreis Soest keine Notfälle mehr aufnehmen[11], in Berlin hatte eine Klinik mit der Telefonanlage Probleme – „Erreichbarkeit und digitale Kommunikation“ waren eingeschränkt[12] – und im Landkreis Hameln-Pyrmont konnte ein Haus die EDV nicht mehr nutzen – Krankenakten wurden wieder von Hand geschrieben[13].

„Die gute Nachricht ist: Das Personal ist erstaunlich resilient, wenn so etwas passiert“, erzählt Professor Sebastian Schinzel. Er leitet die Forschungsgruppe des Labors für IT-Sicherheit und die Abteilung „Applied Cryptography and Medical IT Security (ACM)“ des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Münster. „Wenn man Ärztinnen, Ärzten oder Pflegepersonal sagt: Die IT geht jetzt nicht mehr, zucken die mit den Schultern und machen dann eben das Beste draus. Die grundlegende Patientenversorgung wird auch so gewährleistet.“

Auch dass Geräte wie Operationsroboter und Beatmungsgeräte Ziel solcher Angriffe sein können, ist theoretisch möglich. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist für die Zulassung solcher Geräte zuständig und erklärt auf seiner Internetseite, dass Geräte, „die über Vernetzungsschnittstellen (z.B. LAN, WLAN, Bluetooth) verfügen und entsprechend in IT-Netzwerke eingebunden sind oder eingebunden werden können“, gefährdet sind[14]. Experte Schinzel bestätigt das: „Legt ein Angriff auch nur Teile einer Krankenhaus-IT lahm, kann es auch sein, dass viele angeschlossene Medizingeräte nicht mehr richtig funktionieren.“

In den meisten Fällen geht es den Angreifenden heutzutage um Geld. Experte Schinzel betont: „Bisher sind mir noch keine dokumentierten Fälle bekannt, in denen durch einen Cyberangriff Patientinnen und Patienten nachweislich körperlich geschädigt wurden.“ In der „Charité“-Serie ist der Spuk auch schnell wieder vorbei. Das ist aber laut Sebastian Schinzel nicht realistisch: „Bis nach einem Hacker-Angriff wieder alles läuft, kann es Monate dauern.“

Faktencheck-Fazit: Wenig Utopie in dieser „Charité“-Szene – zumindest in der Theorie. Dass ein Knopfdruck das IT-Problem löst, ist jedoch Humbug.


Quellen:

  • [1] Mayerhofer, C., Rettl, H., Graziadei, I. et al.: Validierungsstudie des deutschsprachigen Manchester Triage Systems. In: Med Klin Intensivmed Notfmed 20.04.2021, 117: 283-288
  • [2] Bundesministerium für Gesundheit: Solidarität . Online: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [3] Bertelsmann Stiftung: CHINA’S SOCIAL CREDIT SYSTEM, Asia in Infographics. Online: https://www.bertelsmann-stiftung.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [4] Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polarforschung: Permafrost - Eine Einführung, Wie empfindlich ist der Permafrost?. Online: https://www.awi.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [5] Steven B, Chen M, Greer Ch, et al.: Tumebacillus permanentifrigoris gen. nov., sp. nov., an aerobic, spore-forming bacterium isolated from Canadian high Arctic permafrost. In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology 01.06.2008, 58: 1
  • [6] Strona G, Bradshaw C, Cardoso P et al.: Time-travelling pathogens and their risk to ecological communities. In: PLOS Computational Biology 27.07.2023, 1: 1
  • [7] tagesschau: Musk-Firma implantiert Gehirnchip beim Menschen. Online: https://www.tagesschau.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [8] Korduan, J: Neue Studie zeigt: Kinder bereits vor der Geburt durch Mikroplastik belastet. BUND Online: https://www.bund.net/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [9] Marfella R, Prattichizzo F, Sardu C et al.: Microplastics and Nanoplastics in Atheromas and Cardiovascular Events . In: NEJM 06.03.2024, 390: 900-910
  • [10] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Bisphenol A. Online: https://www.bmel.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [11] Koch M-C: Klinikverbund im Kreis Soest nach Cyberangriff von Notfallversorgung abgemeldet. Heise Online: https://www.heise.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [12] Koch, M-C: Caritas-Klinik Dominikus: Nächstes Krankenhaus kämpft mit Ransomware. Heise Online: https://www.heise.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [13] NDR: Nach Cyberangriff: Klinik versucht, Schaden zu beheben. Online: https://www.ndr.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • [14] Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Cybersicherheit von Medizinprodukten. Online: https://www.bfarm.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • Bödeker W, Moebus S: Das Paracelsus-Prinzip „Allein die Dosis macht, dass ein Ding (k)ein Gift sei“, ein nicht mehr zeitgemäßer Lehrsatz und ätiologischer Mythos. Prävention und Gesundheitsförderung Springer Medizin: https://www.springermedizin.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • Dufner, A: Nutzen und Gerechtigkeit im Rahmen einer Corona-Triage. bpb: https://www.bpb.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • Robert Koch-Institut: Robert Koch: Der Mitbegründer der Mikrobiologie, Neuer Posten in Berlin und der Tuberkulin-Flop . Online: https://www.rki.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen: Erstmals in Europa: Holografie in der Herzmedizin. Online: https://www.hdz-nrw.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Was sind Kritische Infrastrukturen und warum sind sie so wichtig?. Online: https://www.bbk.bund.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • Kucera M: Wenn die Medizintechnik zum Angriffspunkt wird. Thieme kma Online: https://www.kma-online.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)
  • Chaos Computer Club: 10 Prüfsteine: Digitalisierung des Gesundheitswesens nur mit Privatsphäre und IT-Sicherheit. Online: https://www.ccc.de/... (Abgerufen am 04.04.2024)