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Wie wirkt Methylphenidat?

Das ist noch nicht vollständig geklärt. Bekannt ist, dass dadurch bestimmte Botenstoffe im Gehirn vermehrt ausgeschüttet werden; das verbessert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Außerdem fühlen sich die Patientinnten und Patienten wacher und motivierter.

Neben- und Wechselwirkungen von Methylphenidat

Zu häufigen Nebenwirkungen bei der Therapie mit Methylphenidat zählen Schlaflosigkeit, Appetitverlust, Entzündungen der Nase und des Rachens, Nervosität, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwitzen. Außerdem können Symptome wie Zittern, starker Schwindel oder Herzrasen auftreten. Es ist wichtig, dass Sie mit der verordnenden Ärztin oder dem Arzt über jegliche Nebenwirkungen sprechen.

Es gibt einige Wirkstoffe, die besser nicht während einer Methylphenidat-Therapie eingenommen werden: etwa magensäurebindende Arzneien, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt – sogenannte Antazida. Sie können die Aufnahme von Methylphenidat verringern und dessen Wirkung stark abschwächen. Zu weiteren Wechsel­wirkungen sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Apotheker und nutzen Sie unseren Wechselwirkungscheck.

Wussten Sie, dass...

...bis 2011 Methylphenidat offiziell nur für Kinder und Jugendliche zugelassen war? Wollte eine Ärztin oder ein Arzt den Wirkstoff einem Erwachsenen verordnen, war das ein sogenannter Off-Label-Use. Bei Kindern und Jugendlichen gingen die Verordnungszahlen seit 2011 etwas zurück; bei Erwachsenen nahmen sie zu.

Methylphenidat: Das Wichtigste auf einen Blick

Auslassversuch einmal jährlich: Wird Methylphenidat länger als ein Jahr eingenommen, verordnet der Arzt oder die Ärztin normalerweise einen Auslassversuch für wenige Tage, um festzustellen, ob die Arznei noch notwendig ist. ACHTUNG: Niemals ohne ärztliche Rücksprache absetzen.

Einnahme in der Regel einmal täglich: Die Wirkung von Methylphenidat hält etwa zwölf Stunden an.

Nicht für jede Person geeignet: Bevor Methylphenidat verordnet wird, muss ausgeschlossen werden, dass bei der ­betroffenen Person bestimmte Krankheiten vorliegen, wie ­ein Herzleiden. Der Wirkstoff kann unter anderem das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöhen.

Schwangerschaft und Stillzeit: Weder während der Schwangerschaft noch während der Stillzeit sollte Methylphenidat eingenommen werden.


Quellen:

  • Maucher I; Gelbe Liste. : Methylphenidat. Online: https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 06.12.2023)
  • Ratgeber ADHS: ADHS-Ursachen. Online: https://www.adhs-ratgeber-eltern.com/... (Abgerufen am 06.12.2023)
  • Storebø OJ, Storm MR, Pereira Ribeiro J et al.: Ist Methylphenidat eine wirksame Behandlung für Kinder und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und verursacht es unerwünschte Wirkungen?. Online: https://www.cochrane.org/... (Abgerufen am 06.12.2023)