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Im Mai wird Deutschland rauchfrei – jedenfalls bewerben die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Deutsche Krebshilfe mit diesem Slogan eine gemeinsame Aktion. Dabei wollen die Organisationen Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, unterstützen.

Noch bis zum 30. April können sich Interessenten auf der Internetseite www.rauchfrei-im-mai.de registrieren. Wer will, kann eine rauchfreie Person als Unterstützung einladen. Angemeldete erhalten Tipps, um mit dem Rauchen aufzuhören und rauchfrei zu bleiben. Wer das im Mai geschafft hat, kann zudem an einer Verlosung teilnehmen. Der Hauptpreis sind 1.000 Euro. Weitere Infos gibt’s auf der Internetseite der Aktion.

So schädlich ist Rauchen

In Deutschland rauchen etwa 23 Prozent der Erwachsenen täglich (Stand: 2021). Laut Gesundheitsministerium sterben jährlich um die 127.000 Menschen in Deutschland an Folgen des Tabakkonsums[1]. Die Kosten für das Gesundheitssystem belaufen sich auf etwa 97 Milliarden Euro, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum berichtet[2].

Rauchen schadet unter anderem fast allen Organen und erhöht das Lungenkrebsrisiko deutlich. Mehr zu den Folgen von Tabak und Nikotin für den Körper lesen Sie hier. Für Kinder ist Passivrauchen dabei besonders gefährlich.

So hören Sie mit dem Rauchen auf

Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, bekommt auf verschiedenen Seiten Hilfsangebote. Zum Beispiel bei seiner Krankenkasse oder bei der BZgA. So bietet die BZgA ein Online-Ausstiegsprogramm und telefonische Beratung. Auch können Sie gratis Infobroschüren bestellen. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite der BzgA.

Auch auf der Webseite der Apotheken Umschau finden Sie Informationen zum Rauchstopp. Wie Sie von der Zigarette loskommen und Nichtraucher werden, lesen Sie in diesem Artikel. Oft gelten E-Zigaretten als gesündere Alternative zum Rauchen. Ob das stimmt und ob E-Zigaretten helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören, lesen Sie hier.

Experte: Für Nichtraucherschutz fehlt politischer Wille

Laut Expertinnen und Experten tut Deutschland noch zu wenig, um den Tabakkonsum im Land einzuschränken. So landet Deutschland auf der Tabakkontrollskala der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahren auf den letzten Plätzen. Die Skala soll zeigen, wie europäische Länder die wichtigsten Maßnahmen der WHO zum Nichtraucherschutz umsetzen.

Laut Dr. Daniel Kotz fehle in Deutschland der politische Wille, um mehr für Nichtraucherschutz und gegen Tabakkonsum zu tun, wie er im Interview mit der Apotheken Umschau erklärt. Kotz ist Epidemiologe und Suchtforscher am Universitätsklinikum und dem Centre for Health and Society Düsseldorf sowie Mitherausgeber der DEBRA-Studie[3]. Die zeigt regelmäßig unter anderem die Entwicklung des Zigarettenkonsums in Deutschland.

Zwar bezeichnet Kotz auf Anfrage die Initiative „Rauchfei im Mai“ als „eine Aktion, die viele Raucherinnen und Raucher motivieren kann, einen Rauchstopp zu unternehmen und dadurch vielleicht auch langfristig rauchfrei zu bleiben.“ Aber: „Neben solchen Aktionen wären für Deutschland konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Tabakkontrolle wünschenswert“, so Kotz. „Wie eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer, eine Einschränkung der Verfügbarkeit und Sichtbarkeit von Nikotin- und Tabakprodukten sowie rauchfreie Lebenswelten, damit vor allem junge Menschen gar nicht erst mit dem Konsum dieser Produkte anfangen.“


Quellen: