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So funktioniert ein Kaiserschnitt

Mittlerweile werden etwa ein Drittel der Kinder in Deutschland per Kaiserschnitt entbunden. Beim Kaiserschnitt, auch Schnittenbindung oder Sectio beziehungsweise Sectio caesarea genannt, wird das Baby nicht durch die Scheide entbunden, sondern über einen Bauchschnitt auf operativen Weg aus der Gebärmutter geholt. Die Sectio geschieht unter Vollnarkose oder regionaler Betäubung (Spinal- beziehungsweise Periduralanästhesie = PDA). Den Schnitt setzt der Arzt meist quer am Unterbauch, kurz oberhalb der Schamhaargrenze. So kann er das Baby rasch entbinden. Dabei entfernt er auch die Plazenta. Der Eingriff dauert üblicherweise circa eine Viertelstunde bis eine Stunde. Nach der Operation ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt von einigen Tagen in der Klinik notwendig.

Primärer, sekundärer und geplanter Kaiserschnitt

Man unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Kaiserschnitt. Von einem primären Kaiserschnitt spricht man, wenn operativ entbunden wird, obwohl die Geburt noch nicht begonnen hat (kein Blasensprung, keine Wehen). Gründe dafür können zum Beispiel Lebensgefahr für Mutter und/oder Kind oder eine regelwidrige Lage des Kindes sein, die eine natürliche Geburt unmöglich macht. Oft handelt es sich dabei um einen geplanten Kaiserschnitt.

Der sekundäre Kaiserschnitt wird vorgenommen, wenn die Geburt bereits begonnen hat, aber dabei Probleme aufgetreten sind. Gründe für einen sekundären Kaiserschnitt können beispielsweise Herztonveränderungen beim Kind oder ein Geburtsstillstand sein.

Not- und Wunschkaiserschnitte

Notkaiserschnitte können sowohl primär als auch sekundär sein. Sie bezeichnen lediglich die Dringlichkeitsstufe der Schnittentbindung. Ein Notkaiserschnitt kann unter anderem bei einer Eklampsie oder einer vorzeitigen Plazentalösung erforderlich sein.

Eine weitere Form der Sectio ist der Wunschkaiserschnitt, bei dem keine zwingenden Gründe für eine Kaiserschnittentbindung vorliegen.

Risiken eines Kaiserschnitts

Obwohl ein Kaiserschnitt heute eine erprobte Methode mit vergleichsweise geringen Risiken ist, kann es – wie bei jeder Operation – zu Komplikationen kommen. Dazu zählen beispielsweise Verletzungen angrenzender Organe oder Gewebe, hoher Blutverlust, Narbenbrüche oder Thrombosen. Auch Spätfolgen wie eine Infektion der Narbe oder ein Gebärmutterriss bei einer Folgeschwangerschaft können vorkommen. Zudem erhöht sich in nachfolgenden Schwangerschaften das Risiko einer Fehl- oder Totgeburt sowie von Komplikationen rund um die Plazenta.

Um die Wundheilung zu verbessern, schneidet der Arzt bei der Operation meist möglichst wenig, sondern er öffnet die Schichten eher stumpf durch Dehnen und Reißen. Das soll die Wundränder schneller wieder zusammenwachsen lassen.

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Vaginale Entbindung nach Kaiserschnitt möglich

Die Kaiserschnittrate ist zwar bei der zweiten Geburt höher, wenn die erste Entbindung schon per Kaiserschnitt erfolgte. Trotzdem ist eine Sectio dann nicht zwingend notwendig. Deshalb lohnt es sich, zusammen mit dem behandelnden Arzt abzuwägen, ob einer vaginalen Geburt etwas im Wege steht.

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