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Babys Entwicklung

Auch in Schwangerschaftswoche 9 ist das Köpfchen des Embryos noch überproportional groß. Sein Kinn ist bisher nur schwach ausgeprägt, aber nun wird sein Gesicht langsam erkennbar. Es entsteht seit der sechsten Woche, indem sich Teile des Kopfes aus drei verschiedenen Richtungen zusammenfügen: Der obere Teil entwickelt sich aus dem Bereich des Vorderhirns. Auf ihm sitzen auch die Anlagen für Augen und Nase – die zwei Riechgruben stehen zunächst noch weit auseinander. Erst mit der Zeit wachsen sie zusammen.

Darunter entsteht von rechts und links je ein Teil des Oberkiefers, der Unterkiefer kommt von unten dazu. Nach und nach verbinden sich die Teile in der Mitte. In dieser Woche sind Nasenwülste und Oberkiefer bereits miteinander verschmolzen. Von diesem Vorgang zeugt auch später, beim Erwachsenen, noch das sogenannte Philtrum, die kleine Rinne zwischen Nase und Oberlippe.

Die Augen des Ungeborenen sind inzwischen von der Seite des Kopfes nach vorne gewandert. Für ihre weitere Entwicklung sind sie von einem Lid bedeckt. Die Anlagen für die Ohren haben sich anfangs im Bereich des Kinns befunden, mittlerweile haben sie sich seitlich am Kopf nach oben, auf die Höhe der Nase, geschoben.

Ihr Kind bewegt sich jetzt schon – womöglich sogar heftig. Sie merken jedoch noch nichts davon, weil das Ungeborene noch so klein ist. Aber bei der Ultraschalluntersuchung, die jetzt ansteht, können Sie und Ihr Arzt die Bewegungen vielleicht beobachten. Die ersten Bewegungen bestehen nur in einem Beugen zwischen Rumpf und Kopf. Das C, in das der Embryo gekrümmt ist, geht zu und wieder auf. "Es sieht aus, als würde das Ungeborene im Liegen springen", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zur vorgeburtlichen Prägung forscht. 14 Tage später kann sich der Embryo dann nicht nur beugen, sondern auch strecken.

In Schwangerschaftswoche 9 entwickeln sich beim Embryo die Augenlider

In Schwangerschaftswoche 9 entwickeln sich beim Embryo die Augenlider

Die Gesundheit der Mutter

Für Sie steht jetzt etwas ganz Besonderes an: Babys erstes Foto. In Schwangerschaftswoche 9 bis 12 findet der erste Ultraschall statt – üblicherweise in Verbindung mit einer Vorsorgeuntersuchung. Nun sehen Sie ihr Baby zum ersten Mal! Für die meisten werdenden Mütter ist das ein sehr emotionaler Moment. Nehmen Sie doch Ihren Partner mit: Zum einen, weil geteilte Freude viel schöner ist, und zum anderen, weil der werdende Papa so erste zarte Bande mit dem Wesen in Ihrem Bauch knüpfen kann. Der Arzt kontrolliert die Entwicklung des Fetus und vermisst ihn. Daraus kann er sein Alter ableiten und gegebenenfalls den vorher errechneten Geburtstermin korrigieren. Meist bekommen Sie ein Bild Ihres Kleinen mit nach Hause.

Wichtig: Nicht bei jeder Frau teilt sich eine Schwangerschaft frühzeitig mit. Manchmal handelt es sich bei der vermeintlich letzten Periode um eine verkürzte Implantationsblutung, die auftritt, wenn sich der Embryo in die Gebärmutter einnistet. Deshalb kann es sein, dass die Frau schon einige Wochen länger schwanger ist als ursprünglich errechnet. Bei der Ultraschalluntersuchung kann der Frauenarzt dies feststellen.

Tipp: Das hilft gegen Müdigkeit

Viele werdende Mütter kämpfen im ersten Schwangerschaftsdrittel mit bleierner Müdigkeit. Da hilft nur eines: Ruhen Sie sich aus, wenn Sie erschöpft sind. Ein kleines Nickerchen zwischendurch macht wieder frisch und lässt Sie gut durch den restlichen Tag kommen. Bewegung kann manche müde Mamas in spe ebenfalls wieder munter machen. Ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause vertreibt vielleicht die Schläfrigkeit. Abends oder am Wochenende darf es etwas mehr sein. Bevorzugen Sie sanfte Sportarten wie Yoga, Schwimmen oder Walken. Aber: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie sportlich aktiv werden.