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Babys Entwicklung

In Schwangerschaftswoche 6 entwickelt sich der Embryo rasant weiter. Zunächst war er noch eine flache Keimscheibe. Nun wachsen die oben auf der Scheibe liegenden Zellen schneller als die unten liegenden. Die Scheibe wölbt sich und der Embryo nimmt eine gekrümmte Form an, ähnlich der eines nach unten offenen C.

Außerdem bilden sich in dieser Woche die sogenannten Urwirbel aus, die den Embryo in immer mehr Segmente unterteilen. Bis zum Ende der Woche entstehen im Durchschnitt 29 Urwirbelpaare, neun bis zehn weitere folgen in den anschließenden anderthalb Wochen. Sie differenzieren sich nach und nach zu Vorläuferzellen des Skeletts, der Muskeln und der Haut.

Vor dem unteren Teil des Embryos liegt der sogenannte Dottersack. Dieser übernimmt bis zur Ausbildung der Leber Stoffwechselfunktionen und ist Quelle für die Blutbildung. Auch das Herz-Kreislauf-System ist schon angelegt. Das Herz des Embryos wölbt sich deutlich nach vorne. Es hat zunächst die Form eines Schlauches und ist bereits für die Blutzirkulation verantwortlich. In dieser Woche treten in der Herzanlage erste Kontraktionen auf. "Das ist der früheste Zeitpunkt, zu dem man die kindliche Herzaktion per Ultraschall nachweisen kann", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zur vorgeburtlichen Prägung forscht.

Auch die Arm- und Beinknospen sind schon als Ausstülpungen zu erkennen. Ganz unten am Körper befindet sich die sogenannte Endknospe, die einem kleinen Schwanz ähnelt. Die Entwicklung der Augen beginnt ebenfalls. Zu diesem Zeitpunkt sind das aber lediglich kleine dunkle Augenflecken, die weit seitlich am Kopf sitzen. Sie wandern dann später am Kopf nach vorne. Am Anfang der 6. Woche ist der Embryo etwa zwei bis dreieinhalb Millimeter lang, am Ende ist er fast doppelt so groß.

Der Embryo ist nun leicht gekrümmt und hat die Form eines C.

Der Embryo ist nun leicht gekrümmt und hat die Form eines C.

Die Gesundheit der Mutter

Falls Sie noch keinen Termin bei Ihrem Frauenarzt vereinbart haben, sollten Sie das jetzt tun. Um zu kontrollieren, ob Ihr Kleines bestens gedeiht, sind während der Schwangerschaft in regelmäßigen Abständen Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen. Zunächst besuchen Sie Ihren Frauenarzt alle vier Wochen, ab der 32. Schwangerschaftswoche dann alle zwei Wochen und um den Geburtstermin herum oft noch häufiger.

Beim ersten Termin händigt Ihnen Ihr Arzt einen Mutterpass aus, in dem alle Untersuchungsergebnisse, Angaben zu Ihrer Krankheitsgeschichte und Besonderheiten eingetragen werden. Treten während der Schwangerschaft Beschwerden auf, sollten Sie nicht zögern, Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin zu Rate zu ziehen. So sollten Sie beispielsweise gleich zum Arzt gehen, wenn Ausfluss, Rötung, Brennen und Juckreiz in der Scheide eine mögliche Scheideninfektion signalisieren. Wird diese nicht behandelt, könnten Keime die Gebärmutter erreichen und schlimmstenfalls eine Frühgeburt auslösen.

Auch ohne spürbares Signal kann es sein, dass Sie sich mit Krankheitserregern infiziert haben, die Ihrem ungeborenen Baby schaden könnten. Auf bestimmte Infektionen testet Sie der Arzt standardmäßig. Weitere Tests, zum Beispiel auf Toxoplasmose oder Cytomegalie, müssen Sie unter Umständen selbst bezahlen.

Tipp: Arzt oder Hebamme?

Werdende Mütter wollen vor allem eines: sich und ihr Ungeborenes gut betreut wissen. Dabei können Sie selbst entscheiden, ob Sie sich zur Vorsorge lieber in die Hände eines Arztes oder einer Hebamme begeben. Allerdings dürfen Hebammen weder den Ultraschall noch vorgeburtliche Diagnostik oder weiterführende Untersuchungen durchführen. Frauen, die sich zur Vorsorge für eine Hebamme entscheiden, werden für diese Untersuchungen an einen Gynäkologen überwiesen.

Gesunde Schwangere schätzen an der Vorsorge durch die Hebamme meist die private Atmosphäre – entweder in der Hebammenpraxis oder sogar in den eigenen vier Wänden, denn manche Hebammen machen auch Hausbesuche. Die werdende Mutter kann so bereits vor der Geburt ein Vertrauensverhältnis zu ihrer Hebamme aufbauen. Für andere ist der Frauenarzt, der sie teilweise schon lange kennt und jederzeit Ultraschall- oder weiterführende Untersuchungen durchführen kann, der bessere Ansprechpartner. Hören Sie einfach auf Ihren Bauch.