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Babys Entwicklung

Mit der 37. Woche bricht der letzte Schwangerschaftsmonat an. Käme Ihr Kind jetzt auf die Welt, wäre es gerade noch ein Frühgeborenes. Erst ab der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche spricht man nicht mehr von einer Frühgeburt. "Frühgeborene haben oft Schwierigkeiten, ihre Körpertemperatur und ihren Blutzucker zu regulieren", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die im Rahmen der PRINCE-Studie (Prenatal Identification of Childrens Health) zur vorgeburtlichen Prägung forscht. "Beides funktioniert jetzt aber immer besser."

In dieser Woche können Ungeborene bereits fest zugreifen. Das Nervensystem ist mittlerweile so weit ausgereift, dass es nach der Geburt wichtige Funktionen wie die Steuerung der Atmung übernehmen kann. Aus Studien weiß man, dass sich Feten nun spontan zum Licht hin orientieren.

Ganz anders als nach der Geburt ist jetzt noch der Blutkreislauf Ihres Kleinen organisiert. "Weil das sauerstoffreiche Blut noch über die Nabelschnur kommt, nimmt es Abkürzungen, die sich nach der Geburt dann verschließen", sagt Pagenkemper. Zum Beispiel befindet sich im Herz des Ungeborenen ein ovales Loch, durch das das Blut vom rechten in den linken Vorhof fließen kann. "Wenn sich direkt nach der Geburt die Lunge entfaltet, steigt der Druck im linken Vorhof an – das führt dazu, dass eine Klappe das Loch verschließt", sagt Pagenkemper.

Außerdem transportiert der sogenannte Ductus venosus sauerstoffreiches Blut von der Nabelvene in die untere Hohlvene direkt zum Herzen und umgeht dabei die Leber. Durch den sogenannten Ductus arteriosus Botalli fließt Blut mit mittlerem Sauerstoffgehalt vom Lungenarterienstamm zur Hauptschlagader. Der Ductus Botalli mündet aber erst nach Abzweigung der Kopf- und Armgefäße in die Hauptschlagader. Die untere Körperhälfte bekommt daher sauerstoffärmeres Blut als die obere. Nach der Geburt bilden sich diese zwei Verbindungen zurück.

Ihr Baby kann jetzt bereits fest zugreifen

Ihr Baby kann jetzt bereits fest zugreifen

Die Gesundheit der Mutter

Sie sind jetzt in der 37. Schwangerschaftswoche. Bemerken Sie gelegentlich ein leichtes Ziehen im Rücken oder in der Leistengegend? Vielleicht handelt es sich dabei um Senkwehen, mit denen Ihr Baby – hoffentlich mit dem Köpfchen voran – tiefer in Ihr Becken rutscht. Ihr Babybauch wandert dabei auch nach unten, vielleicht ist Ihnen das schon aufgefallen.

Angenehmer Nebeneffekt: Ihre Lunge hat wieder etwas mehr Platz, Sie bekommen wieder leichter Luft und sind nicht mehr so kurzatmig. Auch Ihr Magen wird wieder ein wenig entlastet. Sodbrennen kann sich dadurch wieder reduzieren. Allerdings fällt vielen Schwangeren nun das Gehen schwerer – spätestens jetzt werden Sie wahrscheinlich den typischen "Pinguin-Gang" annehmen. Übrigens: Nicht jede Schwangere spürt die Senkwehen. Machen Sie sich also keine Sorgen, falls Sie (noch) nichts bemerken.

Tipp: Den Tag der Geburt planen

Klar, die Kliniktasche haben Sie schon längst gepackt. Aber haben Sie zum Beispiel schon darüber nachgedacht, wie Sie bequem und schnell die Klinik erreichen, wenn die Wehen einsetzen? Wir haben Tipps, wie Sie sich auf den Tag der Geburt optimal vorbereiten.

  • Wenn Sie schon Kinder haben, brauchen Sie einen Babysitter. Am besten, Sie gewöhnen das oder die Geschwister schon frühzeitig an die Aufsichtsperson, dann fällt die plötzliche Trennung leichter. Der Babysitter sollte jetzt jederzeit damit rechnen, für Sie einspringen zu müssen.
  • Notieren Sie sich wichtige Telefonnummern, etwa die Nummer von Hebamme, Klinik, Notruf, Taxi und Babysitter auf einen Zettel und kleben Sie diesen neben das Telefon oder an den Kühlschrank. So haben Sie am Tag X sofort alle wichtigen Nummern griffbereit.
  • Fahren Sie den Weg zur Klinik – am besten zusammen mit Ihrem Partner – rechtzeitig ab und prägen Sie sich dabei die Strecke ein. Vergessen Sie nicht, auf die Fahrtdauer zu achten, damit Sie im Ernstfall früh genug losfahren.
  • Erkundigen Sie sich, welcher Eingang des Krankenhauses Tag und Nacht offen ist.
  • Bei einem vorzeitigem Blasensprung oder bei Blutungen sollte Sie ein Krankenwagen liegend in die Klinik bringen. Notieren Sie sich deshalb die Telefonnummern der entsprechenden Sanitätsdienste und Ihrer Entbindungsklinik.

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