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Babys Entwicklung

Zu Beginn der zehnten Woche sind zwar die Finger des Ungeborenen schon fertig angelegt, aber noch durch Hautlappen miteinander verbunden, die an die Schwimmhäute von Amphibien erinnern. Bis Ende der Woche trennen sie sich vollständig. Auch Babys Füße entwickeln sich weiter: Zwischen den Zehenstrahlen der fächerförmigen Fußplatten finden sich deutliche Einkerbungen. Erstmals bewegt das Baby absichtlich Arme und Beine. "Man kann hier tatsächlich schon von einer gewissen Willkür sprechen", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die im Rahmen der PRINCE-Studie (Prenatal Identification of Childrens Health) zur vorgeburtlichen Prägung forscht. "Es sind keine reinen Reflexe mehr."

Die Geschlechtsmerkmale fangen nun an, sich auszubilden. "Bisher waren die Anlagen bei Jungen und Mädchen gleich", sagt Pagenkemper. "Jetzt bildet sich bei den Jungen der sogenannte Müllersche Gang zurück, aus dem Wolffschen Gang entwickeln sich Nebenhoden und Samenleiter." Bei den Mädchen sei es umgekehrt: Der Wolffsche Gang bildet sich bis auf wenige Überreste zurück, aus dem Müllerschen Gang entstehen Eileiter, Gebärmutter und Scheide. Trotzdem ist es noch zu früh, um das Geschlecht bei einer Ultrschalluntersuchung sicher festzustellen.

Von außen lässt sich bereits ein kleiner Mensch erkennen: Eine Hals-Nacken-Region ist entstanden, die Augenlider sind sichtbar, aber noch für längere Zeit geschlossen, die winzigen Ohrmuscheln nähern sich ihrer endgültigen Form. Allerdings ist der Kopf des Babys im Verhältnis zum Rest immer noch sehr groß. "Der durchschnittliche Embryo misst jetzt vom Scheitel bis zum Steiß etwa 30 mm", sagt Pagenkemper. "Im Einzelfall kann das natürlich etwas abweichen." Weil gleichaltrige Embryos im ersten Schwangerschaftsdrittel noch in etwa gleich groß sind, kann der Arzt auf der Basis der Länge der Embryos oder der Scheitel-Steiß-Länge (SSL) das Schwangerschaftsalter auf die Woche genau bestimmen.

Junge oder Mädchen? Jetzt bilden sich die Geschlechtsmerkmale Ihres Babys aus

Junge oder Mädchen? Jetzt bilden sich die Geschlechtsmerkmale Ihres Babys aus

Die Gesundheit der Mutter

Fängt Ihr Lieblings-BH an zu zwicken oder mussten Sie sich sogar schon ein größeres Modell zulegen? Bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel nimmt der Busen an Volumen zu: Der hohe Spiegel der Hormone Östrogen und Progesteron regt das Düsengewebe der Brust zum Wachsen an.

Wenn Sie sich einen neuen BH zulegen, achten Sie darauf, dass die Schalen die ganze Brust umfassen und ihr einen guten Halt geben. Der BH sollte aus elastischem Material und der Rückenverschluss mehrfach verstellbar sein. Ideal, wenn er dazu bequem ist, nirgends einschneidet, aber auch nicht zu locker sitzt. Wie Sie Ihre Brust jetzt zusätzlich pflegen können, erfahren Sie in unserem Tipp weiter unten.

Außerdem wichtig: die richtige Ernährung. Sie brauchen in der Schwangerschaft nicht für zwei essen. Aber damit sich das Baby in Ihrem Bauch optimal entwickeln kann, sind viele wichtige Nährstoffe nötig. Wie ernähre ich mich in der Schwangerschaft gesund? Welche Nährstoffe sind besonders wichtig? Worauf sollte ich besser verzichten? Informationen dazu erhalten Sie von Ihrer Frauenärztin oder der Hebamme und im Beitrag: Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft.

Tipp: Pflege für die Haut

Wächst der Busen, muss sich die Haut dort dehnen – wie später auch am Bauch und an den Oberschenkeln. Fangen Sie frühzeitig an, diese Stellen großzügig mit geeigneten Produkten einzucremen und am besten regelmäßig zu massieren. Schwangerschaftsstreifen sind kleine Risse in der Unterhaut, die durch die Dehnung entstehen. Die darunter liegenden Gefäße schimmern hindurch und lassen die Streifen bläulich bis braunrot erscheinen. Nach der Geburt verblassen und vernarben die Schwangerschaftsstreifen mit der Zeit zwar, verschwinden jedoch nicht vollständig.

Sie können versuchen, Schwangerschaftsstreifen mit regelmäßigen Zupfmassagen vorzubeugen. Die genaue Technik lassen Sie sich am besten einmal von der Hebamme oder dem Frauenarzt erklären. Reiben Sie den Bauch mit einem speziellen Öl – zum Beispiel aus der Apotheke – ein. Heben Sie dann ein Stückchen Haut mit Daumen und Zeigefinger sanft an und lassen wieder los. So arbeiten Sie sich vom Bauchnabel nach außen hin vor. Den Bereich über dem Schambein sollten sie aussparen. Auch Po, Oberschenkel und Busen können Sie so massieren.

Achtung: In den letzten Wochen vor den Entbindung den Bauch nur noch einölen. Bei einer Neigung zu vorzeitigen Wehen sollten Sie erst mit dem Frauenarzt sprechen, ob eine Zupfmassage für Sie geeignet ist!