Logo der Apotheken Umschau

"Das Verhütungspflaster wirkt genau wie die Mikropille", sagt Hausser. Die Anwendung ist jedoch komplett anders: Das Pflaster wird am ersten Tag der Monatsblutung auf eine saubere, trockene und gesunde Hautstelle des Körpers aufgeklebt – etwa auf die obere Gesäßhälfte, den Bauch oder den Oberarm. Damit das Pflaster gut haftet, achten Sie darauf, dass es nicht mit Cremes, Lotionen, Make-up oder anderen Kosmetika in Berührung kommt. Drücken Sie das Pflaster gut an und überprüfen Sie täglich, ob es noch gut sitzt.

Hormonpflaster wöchentlich erneuern

Das Pflaster wird nun insgesamt drei Wochen getragen, wobei es einmal pro Woche jeweils am gleichen Tag erneuert wird. Kleben Sie das neue Pflaster stets an eine andere Stelle, etwa an die andere Seite des Bauches oder den anderen Arm. Und: Tragen Sie bitte immer nur ein Pflaster. Nach drei Wochen folgt eine siebentägige pflasterfreie Zeit, in der es zur Abbruchblutung kommt.

Das Pflaster gibt täglich eine relativ konstante Menge an Hormonen ab, die über die Haut in die Blutbahn gelangen. Die Hormone verhindern den Eisprung, verdicken die Gebärmutterhalsschleimhaut, so dass keine Spermien eindringen können, und verändern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut so, dass sich keine befruchtete Eizelle einnisten kann. Sollten Sie einmal vergessen haben, das Pflaster zu wechseln, können Sie dies innerhalb von 24 Stunden nachholen.

Nebenwirkungen des Verhütungspflasters

Durch das Pflaster kann es unter Umständen zu Hautreizungen und -irritationen kommen. Außerdem sind Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Gewichtsveränderungen, Übelkeit und Brustspannen möglich.

Vor- und Nachteile des Verhütungspflasters

Die Vorteile des Pflasters sind seine einfache Anwendung und die Sicherheit. Auch Erbrechen oder Durchfall beeinträchtigt nicht die empfängnisverhütende Wirkung des Pflasters.

Aber: Auch das Thromboserisiko ist erhöht – es ist sogar etwa doppelt so hoch wie bei modernen Levonorgestrel-Mikropillen. Dies zeigte eine dänische Studie, die im Jahr 2012 im British Medical Journal erschienen ist. Einer der Gründe: Der konstante Wirkstoffpegel im Blut regt offenbar die Gerinnungsfaktoren in der Leber an. Nachteilig ist außerdem, dass das Pflaster unter Umständen sichtbar ist und wegen der Gefahr von Hautirritationen stets an eine andere Stelle geklebt werden muss.

Für wen ist das Verhütungspflaster geeignet?

Für Frauen mit Magen-Darm-Beschwerden oder Frauen, die nicht täglich an die Einnahme denken wollen.

Die Sicherheit des Pflasters wird mit einem Pearl-Index von 0,72 bis 0,9 angegeben. "Frauen, die mehr als 90 Kilogramm wiegen, wird das Pflaster allerdings nicht empfohlen", schränkt Experte Hausser ein.