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Das Diaphragma – auch Pessar genannt – ist ein kleines Latexhütchen mit einem flexiblen Drahtring außenherum. Für seine Sicherheit sind die richtige Größe und Anwendung ausschlaggebend. Deshalb muss das Diaphragma auch richtig angepasst und die Größe alle zwei bis drei Jahre überprüft werden. Das gilt auch nach Geburten oder falls Sie mehr als fünf Kilogramm zu- oder abnehmen. Das Diaphragma gibt es in neun verschiedenen Größen. Die Ausgangsuntersuchung führt der Frauenarzt durch. Die Anpassung des Diaphragmas kann er ebenfalls vornehmen oder auch eine Fachkraft in einem Familienberatungszentrum. Für Frauen, die eine Latexallergie haben, gibt es auch Modelle aus Silikon.

Anwendung des Diaphragmas

Das Diaphragma wird maximal zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und über den Muttermund gestülpt – es muss den Muttermund komplett bedecken. Indem es den Zugang zur Gebärmutter versperrt, können die Spermien nicht eindringen und die Eizelle befruchten. Den richtigen Sitz des Diaphragmas überprüfen Sie so: Können Sie den Muttermund durch die Gummihaut des Diaphragmas tasten, dann sitzt es richtig. Die Sicherheit dieser Verhütungsmethode wird erhöht, wenn Sie das Diaphragma vorher zum Beispiel noch mit einem speziellen Gel oder einer Creme einreiben, um die Spermien zu hemmen. Empfohlen wird, das Diaphragma nur zusammen mit einem solchen Mittel zu benutzen.

Diaphragma mit Wasser und Seife reinigen

Nach dem Sex sollten Sie es frühestens nach acht und spätestens nach 24 Stunden wieder entfernen. Danach reinigen Sie es mit Wasser und Seife und trocknen es gründlich ab. So ist es normalerweise ein bis zwei Jahre haltbar.

Der Pearl-Index des Diaphragmas bewegt sich zwischen 1 und 20. Sie und Ihr Frauenarzt sollten es regelmäßig auf seine Unversehrtheit überprüfen: Entdecken Sie kleine Risse oder Löcher, tauschen Sie das alte Diaphragma bitte durch ein neues aus.

Vor- und Nachteile des Diaphragmas

Diese Verhütungsmethode funktioniert ohne Hormone und ist einfach in der Anwendung. Zudem ist sie nicht dauerhaft und wird nur bei Bedarf angewendet. Seine Zuverlässigkeit ist jedoch von der passenden Größe und dem exakten Sitz abhängig. Die sexuelle Spontaneität ist eingeschränkt.

Mögliche Nebenwirkungen des Diaphragmas

Verbleibt das Diaphragma länger als 24 Stunden in der Scheide, kann es zu verstärktem Ausfluss und Scheidenentzündungen kommen. Manche Frauen werden durch die Verwendung des Diaphragmas auch anfälliger für Blasenentzündungen.

Für wen ist das Diaphragma geeignet?

Für Frauen, die nicht dauerhaft verhüten möchten oder nur selten Geschlechtsverkehr haben, oder die keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden wollen.

Die Verhütungskappe (Portiokappe)

Auch die Verhütungskappe wird in die Scheide eingeführt und über den Muttermund gestülpt. Sie ist asymmetrisch geformt, hat am Rand eine Vertiefung und besteht aus Silikon. Am Muttermund schmiegt sie sich an das umgebende Gewebe und schirmt die Gebärmutter so von Samenzellen ab, die in die Scheide gelangen. Ob die Verhütungskappe richtig sitzt, können Sie durch Tasten erkennen. Dies übt vor dem ersten Gebrauch der Frauenarzt mit Ihnen ein.

Eine ausreichende Sicherheit bekommt die Verhütungskappe jedoch nur, wenn sie zum Beispiel zusammen mit einem Verhütungsgel oder einer Creme angewendet wird, um die Spermien zu lähmen (siehe Kapitel "Chemische Verhütungsmittel"). Das Mittel wird auf die Innenseite der Wölbung aufgetragen, zum Muttermund hin. Außerdem gehört es auf den Rand und in die Vertiefung, die nach außen zeigt. Zum Herausziehen hat die Kappe eine Lasche. Es gibt sie in drei Größen: Eine kleine für Frauen, die noch nicht schwanger waren, eine mittlere für Frauen, die eine Fehlgeburt oder einen Kaiserschnitt hatten und eine große für Frauen, die schon einmal entbunden haben.

Vor- und Nachteile der Verhütungskappe

Die Verhütungskappe hat den Vorteil, dass sie frei von Hormonen ist und den natürlichen Zyklus nicht beeinflusst. Sie kann bis zu 48 Stunden im Körper bleiben – deutlich länger als das Diaphragma. Ebenso wie letzteres sollte sie die Frau jedoch nicht länger als zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr einsetzen. Wichtig ist aber, zusätzlich Wirkdauer und Anwendungsempfehlung der Verhütungscreme oder des Gels zu beachten.

Nachteile: Die Verhütungskappe kann beim Sex verrutschen, wenn sie nicht richtig passt. Dann ist die Sicherheit beeinträchtigt. Zwar spürt der Partner die Kappe beim Geschlechtsverkehr in der Regel nicht. Allerdings können Nebenwirkungen der Verhütungscreme auftreten, zum Beispiel Brennen, allergische Reaktionen oder andere Unverträglichkeitszeichen.

Pearl-Index: sehr unterschiedliche Werte