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Kopfschuppen sind bei Babys meist harmlos. Manchmal aber auch nicht. ­­Worauf zu achten ist, erklärt die pharmazeutisch-technische Assistentin Lejla Karaman.

Frau Karaman, wie erkennt man Milchschorf bei Babys?

Milchschorf beginnt mit trockener Kopfhaut, die schuppt und juckt. Durch Kratzen entzünden sich die schuppenden Stellen. Es bilden sich gelbe, häufig nässende Krusten. Betroffen ist hauptsächlich die Mitte des Vorderkopfs, manchmal sind sie auch an Stirn und Wangen zu sehen. Milchschorf tritt typischerweise nach dem dritten Lebensmonat auf. Bildet die Kopfhaut bereits innerhalb der ersten Lebenswochen fettige Schuppen, handelt es sich wahrscheinlich nicht um Milchschorf, sondern um Kopfgneis.

Was unterscheidet Gneis und Milchschorf?

Kopfgneis, auch Seborrhoisches Ekzem genannt, ist die häufigere, aber unkompliziertere der beiden Hauterscheinungen. Er entsteht durch Reste mütterlicher Hormone, die die Talgproduktion der Kopfhaut anregen. Die fetten Schuppen jucken aber kaum. Sie sind eher ein kosmetisches, vorübergehendes Problem. Beim Milchschorf handelt es sich um eine Hautentzündung, die später in eine Neuro­dermitis übergehen kann. Hier sollte man den Verlauf beobachten, und man kann versuchen den Schorf zu entfernen.

Und wie können Eltern den Schorf entfernen?

Das muss sanft und vorsichtig geschehen, um eine Verletzung und Infektion der Kopfhaut zu vermeiden. Es gibt spe­zielle Öl- und Gelpräparate. In der Regel werden sie abends einmassiert und weichen die Verkrustungen über Nacht auf. Am nächsten Tag lassen sich die Schuppen abwaschen. Es können auch mehrere Behandlungen erforderlich sein. Aber bitte auf keinen Fall festsitzende Schuppen abkratzen!

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Bei anhaltenden und unerklärlichen Hautveränderungen geht man mit dem Säugling grundsätzlich zum Kinderarzt. Also auch bei Verdacht auf Milchschorf, wenn nässender, juckender Schorf nach dem dritten ­­Lebensmonat auftritt. Dann braucht die Haut frühzeitig spe­zielle Pflege und Behandlung.

Diese Tipps helfen bei Juckreiz:

  • dünne Fäustlinge aus Baumwolle für die Nacht (oder für Kleinere: Overalls, die die Hände mit einschließen)
  • Fingernägel immer kurz halten
  • Kleidung aus Baumwolle (keine Kunstfasern)
  • nur unparfümierte Pflegeprodukte benutzen
  • besser abduschen nicht baden, um die Haut des Kindes nicht auszutrocknen
  • Überhitzung vermeiden