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Wie zeigt sich eine Halsentzündung bei Kleinkindern?

Kleinkinder können die Beschwerden noch nicht lokalisieren. Aber Heiser­­keit, Schluckbeschwerden – das Kind isst nichts – und eine gerötete ­­Rachenschleimhaut sind Zeichen einer Halsentzündung. Manchmal sagen Kinder dann auch, dass sie Bauchweh haben.

Mit welchen Hausmitteln lassen sich die Beschwerden lindern?

Damit die Schleimhäute nicht austrocknen, braucht es eine hohe Luftfeuch­­tig­keit. Mein Tipp: Effektiver als nasse Tücher auf der Heizung ist ein ­Wasser­­kocher, der ein paar Minuten lang Wasser verdampft- immer darauf achten, dass das Kind sich nicht verbrühen kann. Immer aus­reichend trinken, etwa stilles Wasser und Kräuter- oder Früchtetee, im Idealfall zimmerwarm.  

Arzneitees mit Salbei und Kamille lindern Entzündungen. Auch Honig im Tee wirkt reizlindernd, aber erst nach dem ersten Lebensjahr geben. Honig kann Bakterien enthalten, die Botulinumgift bilden. Erst ab dem Alter von einem Jahr kann der Körper diese Bakterien in Schach halten. In jedem Alter hilft ein Halswickel mit warmem Quark.

Welche Arzneimittel eignen sich?

Reizlindernde, befeuchtende Lutschpastillen können Kinder lutschen, sobald sie die Pastillen nicht mehr verschlucken. Lutschtabletten mit desinfizierenden oder schmerzlindernden Wirkstoffen eignen sich eher für ältere Kinder und Erwachsene. Bei starken Beschwerden kann man auch ein Schmerzmittel wie Ibuprofen als Saft geben, natürlich in altersangepasster Dosis.

Ab welchem Alter können Kinder gurgeln?

Die Fachliteratur gibt ein Alter von etwa vier Jahren an, es ist aber indi­viduell sehr verschieden. Gurgeln üben Eltern mit dem Kind, wenn es gesund ist. Dabei tonlos gurgeln, das schont die Stimmbänder.

Wann sollte man zum Arzt?

Selbstbehandlung kommt nur bei leichten Beschwerden und für Kinder ab etwa sechs Monate infrage. Gehen Sie zum Arzt, wenn das Kind krank wirkt, fiebert, oder Atemnot hat. Und immer, wenn Sie beunruhigt oder unsicher sind.

In welchen Fällen sollten Eltern klären lassen, ob Covid die Ursache für die Halsschmerzen ist?

Da Erkältungssymptome inklusive Halsschmerzen immer ein Hinweis auf eine Corona-Infektion sein können, empfiehlt sich in jedem Fall ein Selbsttest. Sollte dieser positiv ausfallen, ist das Ergebnis relativ verlässlich. Auf ein negatives Testergebnis sollte man sich aber nicht verlassen, denn die Selbsttests erkennen die Ansteckung nicht immer. Am besten lässt man sein Kind trotzdem zu Hause, um die Ansteckung anderer zu vermeiden. Eine zuverlässige Abklärung erfolgt dann beim Arzt mittels PCR-Test. Es empfiehlt sich, vorher in der Arztpraxis anzurufen und die Symptome kurz zu schildern, sowie gegebenenfalls zu melden, dass der Corona-Selbsttest positiv war. So kann das Praxisteam Vorkehrungen treffen, damit keine Ansteckung in den Praxisräumen erfolgt.

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