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Hände verboten

Dieses Spiel ist für drinnen oder draußen – der Spaßfaktor für die Familie ist in jedem Fall unschlagbar. Alle Familienmitglieder legen sich, angeordnet zu einem Kreis, auf den Rücken, die Füße zeigen in die Mitte. Innerhalb des Kreises verteilen Sie unterschiedlich große Bälle oder Kuscheltiere so, dass Sie sie mit den Füßen erhaschen können. Der Spielbeginner greift einen Ball mit den Füßen und reicht ihn zum nächsten Familienmitglied weiter. Sie können das Spiel ganz ohne Wettkampfgedanken spielen oder aber auch mit. Stellen Sie am Handy den Timer an, und versuchen Sie, so viele Bälle oder Kuscheltiere wie möglich einmal in der Runde herumzureichen. Aber Achtung: Dabei die Hände zu Hilfe zu nehmen, ist strengstens verboten.

Tipp: Dieses Spiel fördert die Beweglichkeit. Man kann es auch wunderbar alleine gestalten. Der Ball wird dann mit den Füßen gehalten und über den Kopf in einem Eimer abgelegt. Damit sieht man vielleicht aus wie ein kämpfender Käfer auf dem Rücken, aber die Bauchmuskeln bekommen eine tolle Trai­ningseinheit, und der Rücken wird gut gedehnt. Wichtig: keine ruckartigen Bewegungen machen.

Lesen und bewegen

Wer sagt eigentlich, dass man während der Lieblingsgeschichte immer still sitzen muss, um zuzuhören? Genau. Niemand. Jetzt kommt Bewegung in die Ge­schichte. Und zwar so: Malen Sie markante Gegenstände oder Personen, um die es in dem Buch geht, jeweils auf ein Blatt Papier. Die Blätter verteilen Sie draußen, zum Beispiel in der Einfahrt oder im Hof so, dass man gut drum herum­ laufen kann. Ihr Kind darf sich die Zeichnungen erst anschauen, dann lesen Sie die Geschichte laut vor. Jedes Mal, wenn ein gemalter Gegenstand oder eine gezeichnete Person in der Geschichte auftaucht, muss das Kind zum Bild laufen.

Tipp: "Trainiert werden hier das Zuhören, die Merkfähig­keit und die Schnelligkeit", sagt Heike Hülse von der Deutschen Sportjugend. Spielen mehrere Kinder mit, kann man daraus auch einen kleinen Wettkampf machen. Wer "sammelt" die meisten Bilder?

Himmel und Hölle

Klingelt hier was? War das nicht dieses Hüpfspiel? Genau. Und es macht heute ebenso viel Spaß wie früher: Malen Sie die Kästchen mit Kreide auf den Asphalt, und schreiben Sie die Zahlen von eins bis neun hinein. Nun wirft man einen Stein in das Feld mit der eins. Trifft der Spieler das Feld, darf er loshüpfen – auf einem Bein. Das Feld mit dem Stein, muss übersprungen werden. In die Kästchen vier und fünf darf mit beiden Beinen gehüpft werden. In der Nummer neun wenden, beim Zurückhüpfen den Stein aufsammeln. In der nächsten Runde muss der Stein im Feld Nummer zwei landen.

Tipp: "Spiele, an die sich Eltern aus ihrer Kindheit erinnern und die sie nun mit ihren Kindern spielen, fördern die emotionale Bindung", sagt Heike Hülse. Außerdem finden Kinder es spannend, sich vorzustellen, dass Mama und Papa auch mal klein waren.

Schnapp das Tuch

Bei diesem Spiel kommen Mamas Halstücher sogar im Sommer zum Einsatz: Alle Mitspieler klemmen sich ein nicht allzu langes Tuch zwischen Rücken und Hosen- oder Rockbund, sodass der Stoff gut sichtbar rausflattert, aber beim Rennen hält. Jetzt muss jeder die Tücher vom anderen wegschnappen und sich das Diebesgut zum eigenen Tuch dazustecken. Ups, beklaut worden? Macht nichts – schnell hinterher und das Tuch wieder zurückerobern. Wer nach einer festgelegten Zeit die meisten Tücher geschnappt hat, gewinnt.

Tipp: Alle Halstücher und Schals im Winterquartier auf dem Dachboden eingemottet? Kein Problem: Auch leichte Geschirrtücher funktionieren prima.

Planschbecken-Safari

Was machen viele Tiere bei Hitze? Na klar, sich im Wasser abkühlen! Und das klappt auch bei Menschenkindern prima: Planschbecken raus und Füße rein! Wer kann wie ein Storch durch das Wasser stolzieren? Wer stampft wie ein Elefant über den Planschbeckenboden? Und schafft jemand einen Froschsprung auf der Stelle?

Tipp: "Das Wasser im Planschbecken bitte jeden Tag auswechseln", rät Dirk Bockmühl, Professorfür Hygiene und Mikrobiologie an der Rhein-Waal- Universität in Kleve. "Sonst können sich krank- machende Keime vermehren!" Wichtig: Kinder nie unbeaufsichtigt planschen lassen!

Kegeln auf dem Rasen

Lust auf Freiluft-Kegeln? Dann ab in den Garten oder (wenn möglich) in den Park auf die Rasen-Kegelbahn. Statt mit einer schweren Kugel wird mit einem luftgefüllten Ball gekegelt. Die Kegel sind Flaschen oder Dosen. Los gehtʼs: Alle "Kegel" aufstellen und aus drei Metern Entfernung umwerfen. Nicht getroffen? Einfach noch mal: Jeder hat drei Versuche. Dann ist der nächste an der Reihe.

Tipp: Ältere Kinder können die Technik variieren. Wie wäre es, in der nächsten Runde mit der anderen Hand zu werfen und zu versuchen, die Kegel zu treffen? Oder den Ball rückwärts durch die Beine zu rollen?

Klettern, Robben, Balancieren

Die Kleinen haben keine Lust auf Spazierengehen? Wie wäre es dann mit einem Abenteuer-Parcours? Mit Kissen, Seilen, Decken, Stühlen – und was Sie sonst noch Brauchbares in Haus, Wohnung und Keller finden – lassen sich tolle Hindernisse im Garten oder im Hof aufbauen. Entwerfen Sie einen Parcours, bei dem die Kinder kriechen, hüpfen oder balancieren müssen.

Tipp: "Hier werden Geschicklichkeit und Schnelligkeit trainiert", sagt Heike Hülse, Referentin bei der Deutschen Sportjugend in Frankfurt am Main (mehr Bewegungsideen: www.dsj.de/nc/publikationen)

Sparschwein-Boccia

Jedes Familienmitglied erhält drei Flaschendeckel aus Kunststoff in der Farbe seiner Wahl. Keine Deckel in unterschiedlichen Farben zur Hand? Dann bekommt die Spielvorbereitung noch eine kreative Komponente: Sie können die Deckel mit wasserfester Farbe anmalen, dann gut trocknen lassen. Wurfziel ist ein Sparschwein. Definieren Sie einen Abstand, und ziehen Sie eine Linie. Diese darf beim Werfen nicht überschritten werden. Nun versuchen die Mitspieler der Reihe nach, mit ihren Deckeln so nah wie möglich an das Sparschwein zu werfen. Ein anderer Deckel versperrt den Weg? Mit einem geschickten Treffer kann er aus der Bahn gelenkt werden.

Tipp: Mit kleinen leichten Gegenständen können Kinder wunderbar Zielwerfen üben und ihre Augen-Hand-Koordination schulen. Außerdem bekommen sie ein Gefühl dafür, dass sie umso weiter werfen, je mehr Kraft sie aufwenden.

Mit den Augen Fotos machen

Der Blick für kleine Details zählt hier. Das Kind wird zur Kamera, Mama oder Papa zum Fotografen. Das Kind schließt die Augen, und Sie führen es herum. Entdecken Sie ein schönes Motiv, tippen Sie Ihrem Kind auf die Schulter – wie bei einem Kameraauslöser – und machen "ein Foto". Beim Schultertippen öffnet das Kind die Augen. Nochmal tippen und das Kind schließt sie wieder. Auf geht’s zum nächsten Motiv. Tauschen Sie auch mal die Rollen, und lassen Sie sich die Lieblingsmotive Ihres Kindes zeigen.

Tipp: "Riechen, fühlen, hören. Verlassen wir uns nicht mehr auf unsere Augen, nehmen wir alle anderen Sinnesreize intensiver wahr", sagt die Natur- und Umweltpädagogin Claudia Giesbert aus Göttingen. Mit geschlossenen Augen zu laufen, schult außerdem den Gleichgewichtssinn "und schafft Vertrauen. Denn sich führen zu lassen, weil man selbst nichts sieht, bedeutet, dass man sich bei dem anderen sicher fühlt", erklärt die Pädagogin.

Schwamm-Wettrennen

Auch wenn die Olympischen Sommerspiele in Tokio auf nächstes Jahr verschoben wurden: Unsere Wasserolympiade findet trotzdem statt – und zwar im Garten. Wettkampfhungrige Mini-Olympioniken brauchen dazu: vier transparente Eimer, zwei Schwämme, einen wasserfesten Folienstift und natürlich Wasser. Mit dem Stift auf der Außenseite zweier Eimer ungefähr auf halber Höhe einen Markierungsstrich malen. Die beiden anderen Eimer bis oben hin mit Wasser füllen und nebeneinander an die Startlinie stellen. Die markierten leeren Eimer kommen in etwa drei Meter Entfernung nebeneinander an die Ziellinie.

Jetzt spielen zwei Kinder gegeneinander. Jedes saugt mit dem Schwamm so viel Wasser aus seinem Eimer auf, wie es kann, rennt blitzschnell zum Zieleimer und wringt den Schwamm aus. Und dann wieder von vorne. Wer zuerst den Zieleimer bis zur Markierung mit Wasser gefüllt hat, kommt aufs Treppchen und ist Schwämmchen-Champion!

Tipp: Tafelschwämme sind besonders saugstark und griffig und daher gerade für Kleine eine gute Wahl. Gibt es im Bürobedarf.

Natur-Parcours

Kleine Sammler aufgepasst: Bei diesem Spiel macht schon die Vorbereitung einen Riesenspaß! Mit Jute-Beutel geht es auf zum Park: Steine, Stöcke, Blumen und Blätter auf dem Weg dürfen eingepackt werden.

Anschließend wird ein Parcours aufgebaut. Die Steine werden in regelmäßigen Abständen (etwa 30 Zentimeter) zu einer Slalomstation angelegt. Die Stöcke parallel hintereinanderlegen – mal in größeren, mal in kleineren Abständen. Wer umrundet die Steinstation am schnellsten? Wer springt von Stock zu Stock mit beiden Füßen? Wer schafft es auf einem Bein?

Auf geht es zur letzten Station: Blätter und Blümchen müssen zur Ziellinie transportiert werden, aber nur mit den Zehen. Wem gelingt das hüpfend auf einem Bein?

Tipp: Denken Sie sich zusammen mit den Kindern Tiere aus und meistern Sie den Stock- und Steinparcours in deren Gangart. Etwa watschelnd wie eine Ente, hüpfend wie ein Hase, staksend wie ein Storch oder auch im Krebsgang. Gar nicht so einfach.

Gesundheits-Tipps aus der Apotheke

Sonnenschutz für Kinder

Apotheker Christoph Unglaub aus Velburg rät: "Für Kleinkinder eignen sich am ehesten Sonnenschutzmittel mit mineralischen Filtern wie etwa Titandioxid oder Zinkoxid. Sie reflektieren die Sonnenstrahlung und sind eher geeignet als chemische Filter, die die UV-Strahlung in Wärme umwandeln. Ich würde einen Sonnenschutzfaktor von mindestens 30 empfehlen. Ganz wichtig: regelmäßig nachcremen, vor allem nach dem Baden und Abtrocknen. Man kann Sonnenschutzmittel nicht überdosieren, daher lieber ein bisschen mehr auftragen. Die meisten Mittel werden erst für Kinder über einem Jahr empfohlen. Kleinere sollten sowieso nicht direkt in die Sonne. Bitte mit Babys immer nur im Schatten aufhalten und die Mittagssonne unbedingt meiden. Unverzichtbar ist zudem eine geeignete Kopfbedeckung. Das gilt übrigens für Kinder jeden Alters."

Stichabwehr

Apotheker Christoph Unglaub: "Gegen Mücken und Zecken wirken sogenannte Repellentien, die den menschlichen Körpergeruch überdecken und die Insekten dadurch abwehren. Mittel mit dem Wirkstoff DEET eignen sich allerdings nicht für Schwangere und Kinder. Besser verträglich sind Präparate mit Icaridin, aber auch hier bitte immer die Altersangabe in der Packungsbeilage beachten. Abwehrmittel mit ätherischen Ölen sind weniger effektiv. Und auch wenn sie natürlichen Ursprungs sind, können sie Augen und Schleimhäute reizen oder manchmal sogar Allergien auslösen. Auf helle Farben fliegen Insekten übrigens weniger gerne, deshalb am besten helle, lange Kleidung tragen. Um sich vor Zecken zu schützen, sollte man auch die Hosenbeine in die Socken stecken."