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Kaum den Mutterpass in der Hand, überkommt viele Schwangere schon die Lust, fürs Baby etwas Schönes zu kaufen. Doch es empfiehlt sich, Geduld zu haben. "Ich rate, bis nach der zwölften Schwangerschaftswoche zu warten", sagt Lilli Steinhilber, ehemals Hebamme am Kreiskrankenhaus Langenau. Sinnvoll ist dann als erstes, sich ein Stillkissen zuzulegen, da es das Liegen mit Babybauch erleichtert. Um nichts zu übersehen, ist die folgende Checkliste für die Erstausstattung zum Abhaken ideal.

Schon bald stehen tatsächlich größere Anschaffungen an, etwa der Kinderwagen, die Babyautoschale, ein Baby-(Beistell-)Bett und ein Wickeltisch. Besonders Kinderwagen haben teils lange Lieferzeiten, zwei Monate sind üblich. Bei Möbeln ist es oft ähnlich. Ein guter Zeitpunkt für den Kauf daher: die Mitte der Schwangerschaft. Die Autoschale fürs Baby sollte aus Sicherheitsgründen ausschließlich beim Fachhändler gekauft werden.

Welche Babykleidung ist anfangs nötig?

"Neugeborene wachsen schnell und brauchen anfangs nicht viel", erklärt Hebamme Steinhilber. Um die 34. Schwangerschaftswoche herum sollten erste Kleidungsstücke fürs Kleine im Schrank liegen. Am Anfang genügen vier bis sechs (Wickel-)Bodys, vier bis sechs Langarm-Oberteile, drei bis vier Strampler, drei Paar Socken, drei Schlafanzüge, ein Schlafsack, mindestens zehn Mullwindeln (als Spucktücher). Im Winter kommen außerdem noch Mütze, Handschuhe, ein Overall und zwei Strumpfhosen hinzu. "Babykleidung sollte praktisch und bequem sein", sagt Lilli Steinhilber und rät von Knopfleisten auf dem Rücken oder Kapuzen ab. Die Kleidung unbedingt vor dem Tragen einmal ohne Weichspüler waschen. Die passende Größe für Neugeborene ist in der Regel 56.

Was braucht man für das Wickeln und Baden?

Etwa um die 34. Schwangerschaftswoche wird der Wickeltisch babyfit gemacht. Dafür braucht es: einen Windeleimer, eine Wickelauflage, zwei Packungen Neugeborenen-Windeln (unterschiedliche Marken, falls der Babypo reagiert) oder ausreichend Stoffwindeln, eine Wundsalbe, Waschlappen und eine Schüssel (für warmes Wasser, Feuchttücher reizen den Babypo). Im Winter kann eine Wärmelampe sinnvoll sein.

Für Babys erstes Bad brauchen Eltern einen Badeeimer oder eine Wanne sowie ein Babybadetuch. Das sind auch gute Geschenke; beides muss nicht zwingend schon vor der Geburt besorgt werden. Darüber hinaus benötigt man nicht viel: ein Fläschchen Öl (zum Beispiel Mandel) reicht – davon kommt ein Schuss ins Badewasser. Die Wassertemperatur sollte immer mithilfe eines Badethermometers überprüft werden (ideal sind 37/38 Grad Celsius). Ein Fieberthermometer sollte auf jeden Fall in der Hausapotheke liegen – spätestens zum Familienstart.

Was muss in die Kliniktasche?

"Zeit für die Kliniktasche wird es, wenn die werdende Mutter hofft oder merkt: Es geht bald los", sagt Steinhilber; also etwa um die 36. Schwangerschaftswoche. Für den Check-in im Krankenhaus den Mutterpass und die Versichertenkarte nicht vergessen. Im Kreißsaal können folgende Dinge nützlich sein: Wollsocken gegen kalte Füße, zwei bequeme T-Shirts, die über den Po reichen, Proviant (Müsliriegel, Traubenzucker, Nüsse), ein Fotoapparat (mit geladenem Akku und ausreichend Speicherplatz), das Handy (mit Aufladekabel) und eine Lippenpflege. Langhaarige Frauen und Kontaktlinsenträgerinnen packen noch Haargummis und ihre Brille ein. Für eine gute Atmosphäre im Kreißsaal kann die persönliche Lieblingsmusik sorgen, ein Massageöl oder ein Buch, aus dem der werdende Vater vorliest.

Im Krankenhaus-Wochenbett brauchen Neu-Mamas zwei Handtücher, ihren Kulturbeutel (mit Hygieneartikeln ohne Duft, Neugeborene sind geruchssensibel), einen Still-BH, Hausschuhe, stillfreundliche Kleidung (zum Beispiel Pyjamas mit Knöpfen oder Still-Shirts), einen Föhn. Babykleidung wird während des Krankenhausaufenthaltes von der Klinik gestellt. Erst wenn es nach Hause geht, benötigt das Baby seine eigene Garderobe. Auch Wundcreme (etwa für die Brust und den Babypo), Unterhosen (Netzhöschen), Still- und Wochenbetteinlagen liegen im Krankenhaus bereit. Zum Abhaken eignet sich am besten eine Checkliste für die Kliniktasche.

Was braucht man fürs Wochenbett?

Das Wochenbett daheim bereiten Schwangere um die 36. Woche vor. "Sinnvoll sind Wochenbett- sowie Stilleinlagen", sagt Steinhilber. Sie rät, spezielle Cremes oder Tees – etwa für entzündete Brustwarzen oder um die Milchproduktion anzukurbeln – nach Bedarf und damit erst nach der Geburt zu kaufen. Am besten in Absprache mit der betreuenden Hebamme: "Sie weiß, was bei welchem Problem hilft."

Was hilft nach der Geburt?

"Alles, was auf den Säugling oder die Neu-Mutter abgestimmt werden muss, sollte man nicht vor der Geburt besorgen", rät Lilli Steinhilber. Dazu gehören etwa weitere Still-BHs – erst rund zwei Wochen nach der Geburt hat sich die Brustgröße eingependelt. Und Produkte wie Stillhütchen oder Milchpumpen, die nach Bedarf gekauft oder aus der Apotheke geliehen werden können. "Auch Tragehilfen werden besser mit Baby getestet", sagt Steinhilber. Wer mit dem Neugeborenen nicht in ein Fachgeschäft gehen möchte, kann seine Hebamme fragen, ob sie Tragetücher oder -sitze zum Ausprobieren hat. Alternative: Es gibt auch Trageberaterinnen, die zu einem nach Hause kommen.

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