So funktionieren die Sinne: Das Schmecken
Warum mögen Kinder oft kein Gemüse, Eltern aber schon? Unser Comic erklärt kindgerecht, wie das Schmecken funktioniert

Rosenkohl ist nicht gerade das Lieblingsessen vieler Kinder. Woran liegt das?
"Warum soll ich Gemüse essen?" – "Weil es gesund ist", würden da wahrscheinlich die meisten Eltern sagen. "Ich mag es aber nicht", kommt dann sicher oft als Antwort. Wie Eltern ihrem Kind erklären, dass sich ihr Geschmack ändert, wenn sie etwas oft essen, zeigen wir in unserem Comic. Er ist Teil einer Comic-Serie über die Sinne. Wie die Zunge Geschmacksempfindungen an das Gehirn weitergibt, erfährt Ihr Kind auf dieser Seite auf unterhaltsame und verständliche Weise.
Das Schmecken: Gefahrenmelder auf der Zunge
Der Comic in der Bildergalerie unten eignet sich zum Vorlesen für Kinder zwischen vier und sechs Jahren. In der Geschichte verschmäht Mia beim Essen ihren Rosenkohl. Sie wundert sich darüber, wie Papa ihn mögen kann. Papa erklärt ihr, wie Zellen auf der Zunge das Gehirn über einen Geschmack informieren. Bei manchen Geschmacksrichtungen reagieren die Gehirnzellen skeptisch. Wenn man etwas aber oft isst, gewöhnen sie sich daran... Viel Spaß beim Vorlesen!
Comic: Das Schmecken


Mia und Paul sitzen mit Mama und Papa beim Essen. Alle haben einen Riesenhunger. Nur Mia fängt nicht gleich an zu essen, sondern beäugt den Rosenkohl auf ihrer Gabel kritisch.

Papa lächelt. Er liebt Rosenkohl. "Die Frage ist vielmehr: Warum kannst du ihn nicht leiden, obwohl er so gesund ist?", sagt er.

Papa nimmt ein Blatt Papier und erklärt: "Das liegt daran, dass dein Gehirn Angst vor Rosenkohl hat. Auf deiner Zunge sitzen kleine Zellen, die merken, wie dein Essen schmeckt. Sie erkennen zum Beispiel sauer, bitter, süß oder salzig."

Er zeigt auf das Bild, das er gerade gemalt hat. "Die Zellen schmiegen sich eng aneinander, wie in einer kleinen Blütenknospe. Du hast Tausende von diesen Knospen auf deiner Zunge."

Dann zeigt er, wie eine Geschmackszelle in Groß aussieht. "Über Nerven, die du dir vorstellen kannst wie ein Kabel, melden sie deinem Gehirn, wonach der Bissen in deinem Mund schmeckt."

"Rosenkohl ist ziemlich bitter, das merken die Geschmackszellen auf deiner Zunge. Sie geben über das Kabel den Zellen im Gehirn Bescheid", erklärt Papa Mia und Paul.

"Bitterer Geschmack alarmiert deine Hirnzellen. Denn manche bitteren Pflanzen sind schwer zu verdauen oder giftig. Die Hirnzellen beraten, ob du den Rosenkohl vorsichtshalber ausspucken solltest."

"Dabei ist Rosenkohl gar nicht gefährlich, sondern sehr gesund und vitaminreich. Wenn du ganz oft Rosenkohl isst, merken die Zellen in deinem Gehirn das irgendwann und gewöhnen sich an den Geschmack."

"Irgendwann fürchten sich deine Hirnzellen nicht mehr vor dem Gemüse, Mia. Dann schmeckt dir Rosenkohl genauso gut wie mir", sagt Papa und schiebt sich genüsslich eine Gabel Rosenkohl in den Mund.

Mia und Paul staunen. Ihre Hirnzellen sollen lernen, dass Rosenkohl nicht giftig ist. Und sich nicht mehr davor fürchten. Fasziniert probieren sie den Rosenkohl.