So funktionieren die Sinne: Das Hören
Wie funktionieren die Ohren? Unser Comic zum Vorlesen erklärt es kindgerecht. Und: Was zu laute Geräusche anrichten können

Musik hören sollte man nicht zu laut. Aber warum? Unser Comic erklärt es
"Warum hört Opa so schlecht, Mama?" Kindern zu erklären, was beim Hören passiert, ist gar nicht so einfach. Und dann auch noch, was Schwerhörigkeit ist? Das wird erst kompliziert. Unser Comic hilft Eltern dabei, ihrem Kleinen kindgerecht zu schildern, wie die Sinne funktionieren. In diesem Teil erfährt es auf unterhaltsame und verständliche Weise, wie das Ohr aufgebaut ist und was zu laute Geräusche anrichten können.
Das Hören: Feine Härchen tanzen zu den Tönen
Der Comic in der Bildergalerie unten eignet sich zum Vorlesen für Kinder zwischen vier und sechs Jahren. In der Geschichte hört Paul viel zu laut Musik. Mama schimpft und erklärt ihm, dass der Lärm der Gehörschnecke in seinem Ohr schaden kann. In der Schnecke sitzen kleine Hörzellen. Ihre Haare bewegen sich bei jedem Ton... Viel Spaß beim Vorlesen!
Comic: Das Hören


Paul fläzt im Wohnzimmer auf der Couch und hört Musik. Er singt leise mit – und trotzdem hört man von außen noch die Töne aus dem Kopfhörer dröhnen. "Hey Paul, mach sofort die Musik leiser!", ruft Mama ums Eck durch die Tür.

Sie nimmt ihm den dröhnenden Kopfhörer ab. "Bei diesem Lärm verlieren die Hörzellen in deinem Ohr noch ihre Haare", mahnt Mama. "Hä? Welche Haare?", fragt Paul irritiert.

"So sieht es im Ohr aus", erklärt sie Paul an einer Zeichnung. "Jeder Ton rüttelt am Trommelfell wie ein Windstoß. Das wackelnde Trommelfell schubst drei kleine Knochen an."

"Diese Knochen heißen Hammer, Amboss und Steigbügel. Sie übertragen die Bewegung auf die Gehörschnecke." Mama zeigt auf ein großes, schneckenförmiges Gebilde zwischen Ohrmuschel und Gehirn.

"In dieser Schnecke leben viele kleine Hörzellen, zum Beispiel Lou, Liz und Larry", erklärt sie. "Mit ihren Haaren stoßen sie oben an die Decke der Schnecke. Eine Art Kabel verbindet sie mit dem Gehirn."

"Wenn sich die Schnecke durch einen Ton bewegt, bewegen sich die Haare von Lou, Liz und Larry. Das merken die Zellen. Du kannst es dir ein bisschen so vorstellen, wie wenn jemand leicht an deinen Haaren zieht, das merkst du ja auch. Die Zellen melden dem Gehirn jeden Ton über ihre Kabel. Das Gehirn fügt die Signale zusammen und erkennt Musik, oder das, was ich gerade sage", erklärt Pauls Mutter.

"Werden die Töne aber sehr laut, ziehen die Bewegungen der Schnecke ganz fest an den Haaren von Lou, Liz und Larry. Ein lauter Knall kann ihre Haare sogar ausreißen. Laute Musik oder Lärm, zum Beispiel von einer Baustelle, strapazieren die Frisur der Hörzellen ebenfalls. Wenn der Krach sehr lange dauert, können die kleinen Härchen verkleben."

"Dann merken die Hörzellen nicht mehr jedes Mal, wenn ein Ton kommt. Deshalb können sie dem Gehirn nicht mehr alle Signale schicken, die es braucht. Das Gehirn hat dann Probleme damit, Sätze zu verstehen oder Musik zu erkennen. Wenn deine Ohren so kaputt sind, müsste ich ganz laut reden, damit du mich verstehst", sagt Mama. "Schwerhörig nennt man das."

"Gerade wenn du mit Kopfhörern Musik hörst, musst du sie leise drehen. Denn die Töne prallen direkt aufs Trommelfell", sagt Mama und lässt Paul wieder zum Musikhören auf die Couch. "Leise Musik macht aber auch Lou, Liz und Larry gute Laune."