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Das Spülmittel sieht aus wie leckerer Saft, die Tabletten erinnern an bunte Smarties. Und schon landet der gefährliche Inhalt in kleinen Mündern. Etwa 90 Prozent aller Vergiftungsunfälle betreffen Kleinkinder.

Medikamente, Reinigungsmittel, Giftpflanzen, Zigarettenkippen: Vergiftungen können viele verschiedene Ursachen haben.

Die Symptome

Die Liste der möglichen Anzeichen ist breit gefächert. Sie reicht von Bauchschmerzen über Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Müdigkeit und Unwohlsein bis hin zu Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand. Symptome oder Schäden können manchmal auch erst Stunden nach der Aufnahme des giftigen Stoffes auftreten.

Was tun bei Vergiftungen?

  • Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie sofort den Rettungsdienst unter 112 alarmieren. Sagen Sie, wo der Unfall passiert ist, was geschehen ist, wer betroffen ist (wie viele Personen? Alter des Kindes?), welche Symptome vorliegen, und warten Sie Rückfragen ab.
  • Bis der Arzt eintrifft, heißt es, Ruhe bewahren. Kümmern Sie sich um das Kind. Zusätzlich können Sie den Giftnotruf anrufen und sich Anweisungen geben lassen.
  • Stellen Sie, falls vorhanden, Giftreste oder die Verpackung sicher.
  • Hat Ihr Kind erbrochen, heben Sie eine kleine Menge auf und geben Sie sie dem Notarzt. Aus dem Mageninhalt kann oft die Ursache, zum Beispiel eine Pflanze, bestimmt werden.
  • Sollte Ihr Kind bewusstlos sein, bringen Sie es in die stabile Seitenlage und decken es zu. Falls das Kleine nicht atmet, beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und Atemspende im Verhältnis von 30 zu 2).
  • Auf keinen Fall dürfen Sie Erbrechen auslösen. Ätzende Stoffe etwa können die Schleimhäute der Speiseröhre nachhaltig schädigen.

Weitere Maßnahmen sollten Sie nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder dem Giftnotruf ergreifen. Sie richten sich nach der Art des aufgenommen Giftes:

  • Hat ihr Kind das Gift über den Mund aufgenommen und ist es wach und orientiert können eventuell Wasser, Tee oder Saft in kleinen Schlucken verdünnend wirken. Keine Milch zu trinken geben!
  • Hat Ihr Kind Schäumendes (Spül- oder Waschmittel, Shampoo) zu sich genommen, können Entschäumertropfen helfen. Halten Sie solche Tropfen am besten immer in Ihrem Arzneischrank bereit. Sie bekommen sie in der Apotheke.
  • Wenn das Kleine Ätzendes wie Pflanzenschutzmittel, Toilettenreiniger oder andere Chemikalien berührt hat, kann es sinnvoll sein, die Kontaktstellen mit Wasser abzuspülen.
  • Auch wenn Ihr Kind etwas Ätzendes in die Augen bekommen hat, ist Spülen mit Wasser wichtig. Versuchen Sie, das betroffene Auge zu öffnen, und spülen Sie es aus. Kontaktieren Sie möglichst gleich einen Augenarzt.

Sicher in Haus und Garten

  • Bewahren Sie Medikamente in einem verschlossenen Schränkchen und für Kinder unzugänglich auf.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind weder an Putzmittel, Spülmaschinentabs und WC-Reiniger noch an Shampoo oder Duschbad herankommt.
  • Verwenden Sie möglichst Reinigungsmittel mit dem Zusatz Bitrex. Sie schmecken bitter. Falls die Kleinen davon trinken, spucken sie die Flüssigkeit aus, statt sie zu schlucken.
  • Füllen Sie Chemikalien nie in Getränkeflaschen um, und wählen Sie Produkte mit kindersicherem Verschluss.
  • Lassen Sie keine Tabak- oder Zigarettenreste herumliegen.
  • Verzichten Sie in der Wohnung und im Garten auf giftige Pflanzen. Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es Blumen und Beeren nicht alleine pflücken darf.

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