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Gemüse und Obst – beide enthalten viele wichtige Vitamine und Nährstoffe und sind somit gesund. Aber: "Müsste man sich für eines entscheiden, dann ist Gemüse noch etwas gesünder als Obst", sagt Birgit Neumann, Ernährungswissenschaft­lerin aus Uttenreuth in Franken. Das liegt unter anderem daran, dass Obst weit mehr Zucker enthält als Gemüse – und bei der insgesamt kohlenhyd­rat­­reichen Ernährung heutzutage man­gelt es kaum an Energiezufuhr. "Es ist daher empfehlenswert, dem Kind vor allem Gemüse und ­etwas Obst anzubieten", so die Expertin. Das klingt leichter als es manchmal ist. Wenn Kinder Gemüse ablehnen, kann Obst mit seinen Nährstoffen den Gemüsemangel recht gut ausgleichen.

Zu viel des Guten?

Wer Obst isst, konsumiert auch Fruchtzucker. Isst ein Kind täglich sehr viel davon, erhält es dadurch auch mehr Energie, als es vielleicht braucht. "Von Obst allein kann ein Kind aber kaum Übergewicht bekommen, da müsste es schon sehr viel davon essen. Problematisch sind eher Beschwerden wie Bauchweh und Blähungen. Diese Reaktion schützt auch vor übermäßigem Obstkonsum", erklärt Neumann.

Die richtige Menge

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst zu essen. "Das gilt für Erwachsene ebenso wie für Kinder", sagt Neumann. Eine Portion entspricht dabei einer Handvoll – bei einem Erwachsenen ist das zum Beispiel ein Apfel, bei einem Kind eher ein halber Apfel. Doch das heißt nicht, dass ein Kind, das gerne Äpfel isst, nur einen am Tag essen darf. Die Wahrschein­lichkeit eines überzogenen Obstkonsums sei sehr gering, meint Neumann.

Kauen statt Trinken

Mag ein Kind partout keine Früchte, erscheinen einem Quetschies und Säfte als gute Alternative. "Das sollte nur die Notlösung sein. Eine Frucht mit Schale und Fasern enthält mehr Ballaststoffe und sättigt besser", sagt Birgit Neumann. Wer Quetschies und Fruchtsäfte pur trinkt, nimmt garantiert zu viel Fruchtzucker auf. Ein Glas Saft sollte höchstens eine Portion Obst ersetzen. Obstmus kombiniert man am besten mit etwas Joghurt und weichen Haferflocken.

Welches Obst?

Grundsätzlich ist in normalen Mengen jede Obstsorte zu empfehlen. Alle, die auf die Zuckerzufuhr achten wollen, naschen lieber zuckerärmere Orangen und Beeren statt zucker­reiche Weintrauben. Kirschen oder reife Bananen meiden.

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