Das hilft gegen Ohrenschmerzen bei Kindern
Wie Nadelstiche können sie sich anfühlen oder wie ein pulsierender starker Druck: Ohrenschmerzen. Was sie auslöst und wie Eltern die Schmerzen lindern können
Wann Kinder bei Ohrenschmerzen unbedingt zum Arzt sollten, erklären unsere Experten
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Die Ursachen für Ohrenschmerzen
- Erkältung
- akute oder chronische Mittelohrentzündung
- Paukenerguss
- Zahn- oder Kieferprobleme
- Mandel- oder Rachenentzündungen
- Ohrenschmalzpfropf
- Wasser im Ohr, etwa nach dem Baden
- mangelnder Druckausgleich, z. B. beim Fliegen
- Verletzungen, etwa durch Wattestäbchen, Schlag oder Sturz
- Fremdkörper im Gehörgang

Wann zum Arzt?
Ohrenschmerzen sind meistens ein Fall für den Arzt. Beschwerden an oder in den Ohren können das Hörvermögen beeinträchtigen. Auf Dauer wirkt sich das negativ auf die Sprachentwicklung aus.
- Babys bis sechs Monate sofort zum Arzt
- Kinder bis zwei Jahre mit mittelschweren bis starken Ohrenschmerzen auf beiden Seiten
- Fieber
- Hör- oder Gleichgewichtsstörungen
- Blut im Ohr
- Immer wenn Sie unsicher sind oder es dem Kind schlecht geht
Die Schmerzen lindern
- Zwiebelsäckchen: Zwiebeln wirken antibakteriell und helfen, wenn eine Entzündung hinter den Ohrenschmerzen steckt. So gehts: Zwiebel klein hacken, kurz erhitzen und in ein Geschirrtuch wickeln. Den warmen Wickel auf das schmerzende Ohr legen, mit einer Mütze oder einem dünnen Schal fixieren.
- Kirschkernkissen: Wärme hat sich bewährt. Kirschkernkissen im Backofen oder in der Mikrowelle erwärmen (Herstellerangabe beachten!). Lauwarm, sodass es für das Kind angenehm ist, auf das Ohr legen.

Ohrenschmerzen vorbeugen
- Schnupfen und Husten frühzeitig mit schleimlösenden Medikamenten (z. B. abschwellendes Nasenspray, Hustenlöser) behandeln
- Ohrstöpsel beim Baden
- Bei der Ohrreinigung sind Wattestäbchen tabu. Im Zweifel lassen Sie die Ohren vom Kinder- und Jugendarzt reinigen.
Die Behandlung
- Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, abschwellende Nasentropfen und weitere Sekret lösende Maßnahmen helfen bei Ohrenschmerzen als Folge einer Erkältung, Husten und/oder Schnupfen. Klingen die Symptome nach zwei bis drei Tagen nicht ab, prüft der Arzt, ob eine Antibiotika-Therapie sinnvoll ist.
- Antibiotikum kann bei einer bakteriellen Mittelohrentzündung nötig sein.
- Paukenröhrchen oder Schnitt im Ohr: Ein operativer Eingriff wird eventuell notwendig, wenn sich Sekret im Mittelohr ansammelt, das nicht mehr abfließen kann. Dies ist möglich, wenn das Kind immer wieder an Mittelohrentzündungen leidet, langwierige Infekte der oberen Luftwege hat oder es sehr häufig erkältet ist. Die Sekretansammlung (Paukenerguss) kann zu Hör- und Sprachentwicklungsstörungen führen. Das Paukenröhrchen hilft, das Mittelohr zu belüften.
- Blut im Gehörgang kann auftreten, wenn etwa das Trommelfell verletzt oder gar durchstochen wurde (z. B. beim Reinigen mit einem Wattestäbchen). Das Kind muss umgehend dem Kinder- und Jugendarzt oder dem Ohrenarzt vorgestellt werden.