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Mit dem Baby schon zum Friseur? Das Geld sparen sich viele Eltern lieber und greifen selbst zur Schere. Gut, wenn sie dann flinke Hände haben. Ob der erste Haarschnitt gelingt, hängt aber nicht nur von Mamas oder Papas Schneidekünsten ab. Viel wichtiger ist, dass man den Nachwuchs dazu bringt, stillzuhalten. Bei manchen Kindern klappt das gut, wenn sie etwas zum Spielen in die Hand bekommen, zum Beispiel ihr Lieblings­kuscheltier.

"Andere finden es spannend, wenn sie vor einem Spiegel sitzen und sich darin betrachten können", sagt ­Jackie Asaro, die als Hair- und Make-up-Artist in München oft auch Kinder frisiert. Wer ein sehr hibbeliges Kind hat, sollte unbedingt zu zweit sein: Während einer ablenkt, schneidet der andere.

Jackie Asaro ist Hair-und Make-up-Artist in München. Bei Fotoshootings mit Babys und Kindern ist ihre Geduld immer wieder gefragt

Jackie Asaro ist Hair-und Make-up-Artist in München. Bei Fotoshootings mit Babys und Kindern ist ihre Geduld immer wieder gefragt

Haareschneiden: Kind die Angst nehmen

Generell rät Asaro jedoch, nicht zu viel Aufhebens um das Schneiden zu machen, manche Kleinen werden dann erst recht nervös. Wenn es ernst wird, muss es flott gehen. Die Geduld der Kinder ist schnell erschöpft – länger als fünf Minuten hält meist keines still.

Babys zeigen angesichts der ­Schere meist noch keine Angst. Ist das Kind beim ers­ten Haarschnitt schon etwas älter, sieht das anders aus. Es hat Angst, dass das Schneiden wehtut. Jackie Asaros Tipp: "Nehmen Sie Ihr Kind entweder einmal mit, wenn Sie selbst zum Friseur gehen, oder schneiden Sie sich zu Hause selbst eine kleine Strähne ab. So erlebt das Kind, dass seine Angst unbegründet ist."

Profi-Schere ist ein Muss

Verzichten Sie besser auf nor­male Haushalts- oder ­Bastelscheren! Sie sind zu stumpf und machen die Haare kaputt. Gerade für die feinen Haare von Babys eignen sie sich nicht. Wer Friseur spielen möchte, sollte deshalb die Inves­­tition in eine professionelle Haarschneideschere nicht scheuen.

Man findet sie unter anderem in gut sortierten Supermärkten oder im Internet. "Für etwa 30 Euro bekommen Sie eine gute Schere", sagt ­Jackie ­Asaro. Mit ihr sollten dann tatsächlich nur die Haare gekürzt werden, alles andere macht die Klinge stumpf.

Erster Haarschnitt: Frisur ist noch unwichtig

Eines gleich vorweg: Beim ersten Haareschneiden geht es eigentlich noch nicht um eine Frisur. "Die Haare eines Babys wachsen sehr ungleichmäßig. Im Prinzip muss das gekürzt werden, was übersteht und stört", sagt Asaro. Mal ist das eine Strähne über den Augen, mal über dem Ohr oder am Hinterkopf. Die Haare sollte man vor dem Schneiden nicht nass machen; das kos­tet nur wertvolle Zeit. Und außer­dem sieht man als Laie besser, wie die Haare fallen, wenn sie trocken sind.

Vorsichtig kürzen und nicht zu viel wegschneiden

Das Allerwichtigste, auch wenn es banal klingt: sehr vorsichtig kürzen und nicht zu viel auf einmal wegschneiden. "Erstens sehen zu kurz geratene Haare einfach nicht gut aus, und zweitens ist die Verletzungsgefahr größer, je näher man mit der Schere der Kopfhaut kommt", erklärt Jackie Asaro. Wer über dem Ohr kürzen möchte, sollte eine Hand davorhalten und es so schützen. Ist die Haarpracht des Kleinen sehr üppig, empfiehlt es sich, einen Kamm zu Hilfe zu nehmen. Besonders vorsichtig müssen Eltern von Kindern mit glatten Haaren schneiden: Hier sieht man einen Verschnitt nämlich sofort.