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Kriechen, rollen und robben sind momentan vermutlich die beliebtesten Fortbewegungsarten Ihres Nachwuchses. Je nach Technik ist das mehr oder weniger erfolgreich – manchmal rutscht das Baby aber stattdessen noch rückwärts. Beim Robben stützt sich das Kind auf seine Unterarme und zieht den Körper nach. Dabei benutzt es die Beine kaum.

Für die Eltern ist es nun eine ebenso schöne wie anstrengende Zeit. Sie können nicht mehr sicher sein, dass das Baby auch nur eine Minute da bleibt, wo Sie es abgelegt haben. "Es ist Aufgabe der Eltern, die Grundsteine für das Gefahrenbewusstsein beim Kind zu legen", sagt Dr. Heinz Krombholz, Diplom-Psychologe am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München. "Außerdem sollten Sie jetzt unbedingt die Wohnung sichern."

Vom Robben übers Krabbeln in den Stand

Später wird das Robben vom Krabbeln abgelöst, bei dem sich das Baby auf Händen und Knien fortbewegt. Bisweilen gibt es auch Kinder, die das Robben auslassen und sofort krabbeln. Vielleicht zieht sich Ihr Baby am Monatsende aber sogar schon alleine an Möbeln oder an Mama und Papa zum Stand hoch und hält sich dort fest.

Wenn Sie es an den Händen halten, steht es vielleicht schon für einige Sekunden, die Beine tragen sein ganzes Gewicht. So beginnt es, sich auf das Laufen vorzubereiten. Doch Ehrgeiz ist hier an der falschen Stelle: Experten halten es für unnötig oder sogar schädlich, Lauflernhilfen zu verwenden. Freuen Sie sich einfach an den ganz persönlichen Fortschritten Ihres Kindes.

Tausend Arten, sich hinzusetzen

Frei sitzen können die meisten dagegen jetzt schon für einige Minuten. Die meisten Kinder erreichen diesen Entwicklungsschritt über das Krabbeln: Haben sie sich einmal aus der Bauchlage in den Vierfüßlerstand gehoben, ist das Sitzen nicht mehr weit. "Dabei ist es interessant zu beobachten, auf wie viele unterschiedliche Arten sich Kinder hinsetzen können", sagt Angela Roth, Diplom-Soziologin am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München.

Wenn sie beim Krabbeln eine Pause machen oder sich aus dem Liegen aufrichten, schlagen sie die Beine oft in irgendeine Richtung ein. Dann sitzen sie mit den Füßen nach vorne, im Schneidersitz oder mit beiden Fußsohlen nach hinten, sodass die Beine ein "M" bilden – gerade diese Position wird ihnen später, als Erwachsene, nicht mehr so gut gelingen.

"Aber auch Kinder haben oft schon Vorlieben, wie sie sich gerne hinsetzen", sagt Roth. Im Sitzen können sie sich sogar schon nach vorne beugen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Zur Seite hin klappt das hingegen nicht. Um nicht umzukippen stützen sie sich dann in der Regel mit einer Hand ab.

Babys Lieblingsspiel: Wiederholtes Verstecken

Dafür lieben die meisten Kinder jetzt das Versteckspiel: Sind Mama oder Papa einen Moment lang nicht zu sehen, machen sie sich bereits auf die Suche. Tauchen Sie dann wieder auf, ist die Wiedersehensfreude groß. Das kann gerne viele Male hintereinander vonstatten gehen – denn kleine Kinder lieben Wiederholungen.

Sie können auch Gegenstände, Förmchen oder Stofftiere in größeren Behältern und unter Tüchern verschwinden und wieder auftauchen lassen. Die meisten Babys sind nach und nach immer weniger auf ihre Mutter fixiert. "Als Spielpartner wird jetzt der Papa sehr wichtig", sagt Krombholz.

Vielleicht beherrscht Ihr Kind jetzt schon den Pinzettengriff: Es fasst kleine Gegenstände, zum Beispiel einen Brösel, zwischen der Kuppe des gestreckten Daumens und des gestreckten Zeigefingers an – wie mit einer Pinzette. "Damit das Kind dazu ausreichend Gelegenheit hat, hilft es, wenn die Eltern es ab und zu im Essen mantschen lassen", sagt Krombholz. "Aber natürlich nur, wenn gerade Zeit dafür ist."