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Der Lieblingsteddy verschwindet plötzlich unter der Kuscheldecke? Babys unter acht Monaten suchen einen Gegenstand üblicherweise nicht, wenn er mit einem Tuch zugedeckt wird. Er ist für sie dann einfach verschwunden. Ältere Babys hingegen lassen hier nicht mehr so leicht locker und fangen an, mit ihren Blicken nach dem verschwundenen Ding zu suchen. Aus den Augen ist für sie nicht mehr automatisch aus dem Sinn.

Fremdeln: Die Angst vor unbekannten Personen

Hat Ihr Kind bislang noch nicht gefremdelt, beginnt es möglicherweise jetzt damit. Das ist typisch, denn das Fremdeln wird auch Acht-Monats-Angst genannt. Interessanterweise kommt diese Phase bei Kindern verschiedenster Kulturen vor. Die Angst vor unbekannten Personen tritt plötzlich auf. Üblicherweise klammert sich das Kind dann an einen vertrauten Elternteil, beobachtet stumm und wachsam die ihm fremde Person und wendet immer wieder den Blick ab.

Manche Kinder reagieren sehr heftig, fangen an zu schreien und machen sich steif. "Eltern sollten Ihrem Kind dann Rückhalt bieten", sagt Angela Roth, Diplom-Soziologin am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München. Nehmen Sie es zum Beispiel auf den Arm oder an der Hand und sprechen beruhigend mit ihm. So ist es sich bewusst, dass Sie da sind und es unterstützen.

Es versteht außerdem nun immer besser, wenn es etwas tut, was es nicht soll. "Ungefähr im 8. Monat haben Kinder den Zusammenhang zwischen einer Handlung und der Reaktion darauf hergestellt", sagt Dr. Heinz Krombholz, Diplom-Psychologe am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München.

Sitzen und der Scherengriff klappen laufend besser

Ihr Baby übernimmt vielleicht nun immer öfter den Versuch, sich fortzubewegen. Liegt es auf dem Bauch, probiert es mit Ruderbewegungen nach vorne zu robben. Jedes Baby hat dabei seine eigene Technik – so richtig will es aber bei den meisten jetzt noch nicht klappen. Daher reckt und streckt es sich meist, wenn es ein bestimmtes Spielzeug erreichen will.

Es entdeckt nun am liebsten ausgiebig seine Umgebung und fasst Dinge immer mehr zwischen Daumen und Zeigefinger an – zunächst im sogenannten Scherengriff. Dabei zwickt es Gegenstände zwischen dem jeweils unteren Teil von Daumen und Zeigefinger ein. Später nimmt es den Gegenstand dann immer weiter vorne. Das Baby spielt ausdauernd – und das ist sein bestes Training für Grob- und Feinmotorik.

Mit dem Sitzen klappt es zudem immer besser. Wenn Sie Ihrem auf dem Rücken liegenden Kind beide Hände hinhalten, greift es fest zu und zieht sich daran klimmzugartig zum Sitzen hoch. Die Anspannung in seinem Körper führt dazu, dass es die Beine anhebt.

Oben angekommen kann es vielleicht schon für ganz kurze Zeit frei sitzen. Weil sich das immer noch etwas wackelig anfühlt, hält es sich meist fest. Ziehen es die Eltern nun aus dem Sitzen an den Händen weiter in den Stand hoch, setzt es vermutlich schon einen Fuß vor den anderen, als ob es gehen wollte.

Baby ärgere dich nicht: Kind bei Niederlagen unterstützen

Aber: Wer die Welt erobert, den ärgern Niederlagen. Ab dem Alter von rund sechs Monaten zeigen Kinder Basisemotionen wie Angst, Ärger und Freude. Weil das Baby immer mobiler wird, erhöht sich nun auch die Wahrscheinlichkeit, an Herausforderungen zu scheitern. Ärgert es sich, braucht es seine Eltern.

"Es versucht durch Blicke, Mimik und Körperbewegungen eine Reaktion bei den Eltern hervorzurufen", sagt Angela Roth, Diplom-Soziologin am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München. Kinder sind zum Regulieren ihrer Gefühle noch sehr stark auf Unterstützung ihrer Bezugspersonen angewiesen. Seien Sie daher aufmerksam, welche Signale Ihnen Ihr Baby gibt und gehen Sie feinfühlig mit den Reaktionen Ihres Kindes um.