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Fremde beäugt Ihr Baby kritisch, Mama und Papa hingegen bekommen ein strahlendes Lächeln geschenkt? War das Kind früher jedem freundlichen Gesicht wohlgesonnen, beginnt es jetzt vielleicht, Unbekannten auffallend ablehnend zu begegnen. Sie verunsichern es und machen ihm Angst.

"Das Kind lässt sich dann meist nur von der Hauptbezugsperson beruhigen", sagt Angela Roth, Diplom-Soziologin am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München. Die Hauptbezugsperson ist meist die Mutter, kann aber auch der Vater, ein Geschwisterkind, die Oma oder die Tagesmutter sein. "Das Baby merkt in dieser Phase, dass es sich von seiner Hauptbezugsperson unterscheidet", sagt Roth.

Um das zu verarbeiten, braucht es viel Rückversicherung. Gleichzeitig ist es jetzt mobiler und will die Welt erkunden. "Das sind zwei gegenläufige Tendenzen", sagt Roth. "Die vielleicht auf den ersten Blick merkwürdige Folge daraus ist: Je sicherer die Bindung zu den Bezugspersonen, desto eher traut sich das Kind zu, die Welt zu entdecken."

Trotzdem ist es den Eltern oft unangenehm, wenn das Baby angesichts ihrer Freunde und Bekannten in lautes Geschrei ausbricht. Aber irgendwann geht diese Phase auch wieder vorbei: Das sogenannte Fremdeln tritt etwa zwischen dem 6. und 18. Monat auf – je nach Temperament des Kindes unterschiedlich intensiv und lange.

Startet Ihr Kind erste Sitz- und Krabbelversuche?

Viele Babys drehen sich nun fleißig vom Bauch auf den Rücken und über die Seitenlage vielleicht auch schon zurück. Im Liegen spielen sie gerne mit ihren Füßen. Halten die Eltern ihr Kind unter den Achseln fest, geht es in die Hocke und stößt sich mit den Füßen vom Boden ab. Dabei federn die Hüfte, Knie und Sprunggelenke mit.

Vielleicht beginnt Ihr Kind nun auch mit seinen ersten Krabbelversuchen – denken Sie daran, die Wohnung unfallsicher zu gestalten, also zum Beispiel Treppen zu sichern. Mit sieben Monaten können viele Kinder schon mit Unterstützung sitzen, allerdings noch etwas wackelig und mit rundem Rücken.

Außerdem können die meisten Kinder nun Gegenstände auch einhändig – statt zuvor nur mit beiden Händen – greifen. Eine Rassel kann das Baby nun also vielleicht schon mit einer Hand bedienen und ihr Geräusche entlocken.

Das Baby mag Geräusche und ahmt Silben nach

Hält es Spielzeug in der Hand, schlägt es damit jetzt gerne auf Tisch oder Boden – und freut sich dabei über das laute Geräusch. "Durch das häufige Wiederholen dieses "Spiels" lernt das Kind die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Welt kennen", sagt Dr. Heinz Krombholz, Diplom-Psychologe am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München.

Dabei plaudert es oft unentwegt. Es verwendet nun auch zunehmend Konsonanten und hängt zwei oder mehr Silben aneinander (opooo-opoo-opooo, gah-gah-gah). "Kinder sind von Geburt an interessiert an Sprache und entwickeln sie auch nur im Dialog mit den Personen, die sie umgeben", sagt Dr. Heinz Krombholz. "Sie freuen sich immer, wenn die Eltern mit ihnen sprechen, Geräusche machen, oder ihre Laute nachahmen."

In dieser Entwicklungsphase setzt auch die Fähigkeit zur unmittelbaren Nachahmung ein: Ihr Baby ahmt Sie oder andere Personen nach und wird in den nächsten Monaten Silbenketten wie "ta-ta" und "ma-ma" bilden können.

Baby erkundet Wiese

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