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Ab dem zweiten Monat wartet ein besonderes Ereignis auf Sie: Wahrscheinlich lächelt Sie Ihr Baby jetzt zum ersten Mal an. Vielleicht haben Sie Ihr Baby auch schon zuvor lächeln gesehen. Das sogenannte "Engelslächeln" in den ersten Lebenswochen ist ein Reflex, der meist im Schlaf geschieht. Um den zweiten oder dritten Monat herum lächelt Ihr Baby jedoch schon im sozialen Austausch, um eine Bindung aufzubauen.

"Anfangs nehmen Babys durch einfach strukturierte Verhaltensmuster wie Weinen, Klammern oder Nähesuchen Kontakt zu den Eltern auf", sagt Angela Roth, Diplom-Soziologin am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München. "Später werden diese Verhaltensmuster immer komplexer, auch aufgrund der zunehmenden motorischen Fertigkeiten." Schreit Ihr Baby nun vorwiegend, wenn es Sie braucht, so wird es später auf Sie zu krabbeln oder seine Hände ausstrecken, wenn es Ihre Nähe sucht und Trost braucht.

Noch zeigt das Kind diese Signale und Reaktionen gegenüber allen, die sich um es kümmern. Später richten sie sich gezielt auf eine oder mehrere Hauptbezugspersonen. Gesichter in seiner Umgebung erkennt es außerdem immer besser: Am Anfang hat es sie noch als einzige große Form wahrgenommen und eher auf Kinn oder Haaransatz geblickt. Nun fixiert es sie meist im Bereich der Augen.

Baby strampelt und wendet sich Geräuschquellen zu

Je mehr Zeit vergeht, desto aktiver wird Ihr Kind. Es rudert mit Armen und Beinchen, es öffnet seine bislang meist zur Faust geballten Hände. Dabei befühlt es zum Teil auch schon mehr oder weniger zufällig seinen eigenen Körper: Es führt die Hände zusammen oder fasst sich an die Füßchen. "Deshalb sollten Eltern ihr Baby möglichst viel strampeln lassen und nicht ständig in die Babyschale legen oder fest einwickeln", sagt Dr. Heinz Krombholz, Diplom-Psychologe am Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) in München.

Leichtes Spielzeug, beispielsweise einen Greifring, kann das Baby eventuell schon für kurze Zeit festhalten und schütteln. Liegt es auf dem Bauch, kann es im Laufe des Monats sein Köpfchen vielleicht bereits für einen kurzen Augenblick selbst anheben.

Bilder und Geräusche nimmt es immer deutlicher wahr: Es sieht sich gerne bunte Gegenstände an, zum Beispiel ein Mobile, und dreht sein Köpfchen in Richtung einer interessanten Geräuschquelle. "Es bemüht sich bereits, sich Informationen zu beschaffen", sagt Krombholz. "Diese Hinwende-Reaktion zeigt auch, dass bei ihm die Verschaltung zwischen Sehen und Hören funktioniert."

Gesundes Gehör: Voraussetzung fürs Sprechenlernen

Der Kinderarzt untersucht, ob ihr Kind auf beiden Ohren hört: Zum ersten Mal testet er das beim Neugeborenen-Hörtest einige Tage nach der Geburt. Denn nur mit gut funktionierendem Gehör kann das Kind später problemlos sprechen lernen. Und die Verschaltung im Gehirn, die dazu nötig ist, beginnt sich schon ganz früh zu entwickeln.

Ihr Baby fängt jetzt auch an, verschiedene Laute von sich zugeben. Es gluckst und gurrt. Im Laufe der Zeit beginnt es so eine Art Gespräch mit Ihnen. "Eltern können Ihr Kind auch jetzt schon als Partner akzeptieren, ihm etwas erzählen oder mit ihm singen", sagt Krombholz. "Die meisten machen das aber ohnehin instinktiv." In der Regel schläft der Säugling tagsüber nicht mehr ganz so viel, wie kurz nach der Geburt. Die Schlafphasen in der Nacht werden dafür meist allmählich länger.

Um die vierte bis fünfte Lebenswoche steht wieder ein Vorsorgetermin an: Die U3. Der Arzt überprüft, ob das Baby richtig wächst und bespricht mit Ihnen, wie es trinkt und schläft. Außerdem untersucht er die Hüfte auf Fehlstellungen.