Babys in Bewegung: Ich bin da! (0 bis 3 Monate)
Schlafen, trinken und dazwischen ein bisschen wach sein: Neugeborene müssen sich erst an ihre neue Umwelt anpassen
Übungen der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg gibt es auch in diesem Video
Nahezu täglich lässt sich beobachten, wie schnell sich Neugeborene entwickeln: Rollen sie sich am Anfang im Liegen noch ein wie im Bauch, strampeln sie bald zunehmend. Viele Reflexe, mit denen sie zur Welt gekommen sind, bilden sich zurück. Die geballten Fäustchen weichen offenen Händchen. Mit drei Monaten können viele ihr Köpfchen in allen Positionen aufrecht halten. Was die Kleinen nun brauchen: viel Ruhe und Kuscheln!
Direkter Körperkontakt ist wichtig
Ihr Baby ist satt, aufmerksam und wach? Dann können Sie sofort mit den Bewegungsanregungen loslegen! Achten Sie auf eine warme Umgebung, denn Ihr Kleines sollte möglichst nicht viel mehr als seine Windel tragen. So fühlt es die verschiedenen Impulse direkt über die Haut. Tragen Sie etwas Kurzärmliges, kann Ihr Kind Sie auch gut spüren.
Übungen ab Geburt möglich
"Schön ist es, wenn Sie sich als Eltern mit den Übungen abwechseln", sagt Heike Neidhart aus Backnang. Sie hat die Anregungen für uns zusammengestellt und den Ratgeber "Babys in Bewegung" für die Kinderturnstiftung Baden-Württemberg mitgestaltet.
Machen Sie das kleine Bewegungsprogramm so oft wie möglich! Versuchen Sie, die Anregungen in Ihren Tagesablauf zu integrieren. Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie jeden Morgen mit dem Körperstreichelvers (siehe Galerie) beginnen? Alle Anregungen können Sie schon ab der Geburt machen.


1. Kleine Hände – auf und zu
So geht’s: Legen Sie einen Finger in die Hand Ihres Babys, umschließt es ihn sofort fest. Bis etwa zum vierten Monat können Sie diesen Greifreflex beobachten. Streichen Sie sanft über den Handrücken, öffnet sich die Faust wieder. Lassen Sie jeden Ihrer Finger von Ihrem Baby ergreifen, denn jeder fühlt sich anders an.
Legen Sie Ihre Finger auch einmal an die Zehen Ihres Kindes. Hier passiert das Gleiche. Dieser Reflex bleibt bis circa zum elften Monat erhalten. Zum Lösen sanft über den Fußrücken- oder -kante streicheln.
Darum tut es gut: Es regt die Beweglichkeit der Hand bzw. des Fußes an und stärkt die Muskeln.

2. Tanzen mit Herrn Pinz und Herrn Panz
So geht’s: Das Baby liegt auf dem Rücken. Nun werden zu einem Vers seine Arme und Beine wie folgt bewegt:
Herr Pinz und Herr Panz (1 x langsam die Arme über der Körpermitte überkreuzen und wieder auseinanderführen),
die gingen zum Tanz (1 x langsam Arme über der Körpermitte überkreuzen und wieder auseinanderführen),
erst machten Sie so (erstes Bein angewinkelt mit sanftem Druck zum Bauch führen),
dann machten sie so (zweites Bein angewinkelt mit sanftem Druck zum Bauch führen),
dann tanzten sie froh (linken Arm und rechtes Bein langsam ohne Druck über Kreuz zueinanderführen),
dann tanzten sie froh (rechter Arm und linkes Bein langsam ohne Druck über Kreuz zueinanderführen).
Darum tut es gut: Die Vernetzung der linken und rechten Gehirnhälfte wird angeregt.

3. Ich halte meinen Kopf allein
So geht’s: Bereits ab Geburt kann ein Baby seinen Kopf in der Seitenlage alleine halten. Wenn Sie Ihr Kleines im Schalengriff halten und heben, sehen Sie das schön: Beim Schalengriff umfassen Ihre Hände den Oberkörper so, dass Ihre Daumen jeweils links und rechts auf dem Brustkorb liegen und ihre Hände die Seiten umschließen. Ihre Finger liegen dann auf dem Rücken. Drehen Sie Ihr Baby noch liegend auf die Seite und nehmen Sie es dann in dieser Lage hoch zur Schulter.
Nie ruckartig bewegen sondern langsam, sodass es die Bewegungen erspüren kann. Tragen Sie Ihr Baby immer abwechselnd auf der rechten und der linken Schulter.
Darum tut es gut: Jede Seite gibt Ihrem Kleinen ein anderes Körpergefühl. Und Ihr Rücken dankt es Ihnen, wenn er nicht nur einseitig belastet wird.

4. Streicheln von Kopf bis Fuß
So geht’s: Nacheinander streicheln Sie zu folgendem Vers die verschiedenen Körperteile:
Wo ist denn dein Kopf? Schau ihn dir mal an,
wollen mal sehen, ob man ihn streicheln kann.
Streicheln, streicheln wollen wir den Kopf.
Streicheln, streicheln wollen wir ihn zusammen.
Ersetzen Sie "Kopf" dann durch "Arm", "Bauch", "Bein", "Fuß", "Rücken", "Po", "mein Baby".
Darum tut es gut: Ihr Baby spürt, was alles zu seinem Körper dazugehört. Das Streicheln vermittelt ihm Nähe und Geborgenheit.
Hinweis
Die motorische Entwicklung verläuft individuell. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind für einen Schritt länger braucht, aber sonst altersgerecht entwickelt ist.