Babys in Bewegung: Hoch hinaus (18 bis 24 Monate)
Klettern, hüpfen, rennen – mit eineinhalb Jahren sind viele Kinder schon richtige Bewegungsprofis. Mit großem Spaß probieren sie ihr Können aus
Spielen fördert das Sozialverhalten von Kindern. Was dabei passiert, erfahren Sie im Video der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg
So, als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht, steigen viele Kinder gegen Ende des zweiten Lebensjahres Klettergerüste hoch, laufen mit dem Freund um die Wette oder springen von einer Pfütze in die nächste. Kaum mehr vorstellbar für uns Eltern, wie alles begann und sie hilflos strampelnd auf der Decke lagen und ihr Köpfchen noch nicht heben konnten!
Sicherer - und damit schneller
Doch jetzt sitzen die Bewegungsabläufe. "Diese Sicherheit spiegelt sich in der Schnelligkeit wider, die Eltern nun bei ihrem Nachwuchs feststellen werden", sagt Heike Neidhart aus Backnang, die die Bewegungsanregungen für Baby und Familie zusammengestellt und den Ratgeber "Babys in Bewegung" für die Kinderturnstiftung Baden-Württemberg mitgestaltet hat. Auch wenn ein Kind noch nicht alle Bewegungsformen routiniert beherrscht, müssen sich Eltern keine Sorgen machen – solange es Interesse an den unterschiedlichen Bewegungen zeigt und sich darin ausprobiert.
Um die Kleinen ganz selbstverständlich im Alltag in Bewegung zu bringen, sollten Eltern jetzt immer wieder den Buggy stehen lassen. "Natürlich dauert es dann länger, von A nach B zu kommen, aber Kinder brauchen diese regelmäßige Lauferfahrung", sagt Neidhart.
Mehr Anregungen finden Sie in der folgenden Galerie. Womit starten Sie? Mit einem gemeinsamen Tänzchen, oder toben Sie lieber im Wackelbett?


1. Laufen und fühlen
So geht’s: Mit dieser Anregung locken Sie Ihr Kind, sich weiterhin im Laufen auszuprobieren. Legen Sie Decken, Handtücher, Kissen, Teppichfliesen oder ähnliches als Laufstraße aneinander. Erkunden Sie dann gemeinsam und barfuß die Fühlstraße. Fragen Sie Ihr Kleines, was es als besonders angenehm empfindet.
Eine Möglichkeit der Steigerung: Bauen Sie etwas höhere Sachen ein, wie zum Beispiel eine aufgerollte Turnmatte. Das fordert Ihr Kind zusätzlich heraus. Wie wäre es, wenn Sie den Parcours auch mal rückwärts ablaufen oder seitwärts?
Darum tut es gut: Ihr Kind lernt seinen Körper noch besser kennen und trainiert dabei sein Gleichgewicht.

2. Ganz schön wackelig
So geht’s: Blasen Sie Luftballons halb auf und füllen Sie einen Bettbezug damit. Sie brauchen dafür etliche Ballons, viel Zeit und Puste (oder eine Ballonpumpe), aber das Ergebnis wird alle begeistern! Lassen Sie Ihr Kind das gut gefüllte Luftbett erkunden: Es kann sich hineinfallen lassen, darüberkrabbeln, das Wackelbett hinter sich herziehen oder mit Ihnen zusammen darauf kuscheln. Sie werden sehen, ihm fallen sicher noch mehr Möglichkeiten ein!
Darum tut es gut: Das Wackelbett ist eine kleine Mutprobe! Nebenbei fordert es Ihr Kind heraus, seinen Körper auszubalancieren.

3. Ist jemand zu Hause?
So geht’s: Alle Kinder in dem Alter lieben ein eigenes Haus – ein Wunsch, der sich ohne großen Aufwand erfüllen lässt. Funktionieren Sie dazu einen großen Pappkarton um. Schneiden Sie Fenster hinein und eine Tür. Vielleicht möchte es sich Ihr Kind im Haus gemütlich machen mit Kissen und Kuscheltieren. Und gegen einen Plausch mit Ihnen am Fenster hat es sicher nichts einzuwenden …
Darum tut es gut: Auch bei Rollenspielen probiert Ihr Kind sein Bewegungsrepertoire weiter aus.

4. Let’s dance!
So geht’s: Musik bringt einen automatisch in Bewegung. Legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf, nehmen Sie Ihr Kind an den Händen, und tanzen Sie. Klappt es, dass Sie sich zusammen im Kreis drehen? Ein schönes Lied zum Singen und dazu Tanzen: "Ringel, Ringel, Reihe, wir sind der Kinder dreie, wir sitzen unterm Hollerbusch und machen alle husch, husch, husch." Bei "husch, husch, husch" setzen Sie sich hin. Macht noch mehr Spaß, wenn Geschwister oder Freunde mittanzen!
Darum tut es gut: Das Rhythmusgefühl wird angeregt. Und: Gemeinsam Spaß haben ist eine wichtige Erfahrung, die Ihr Kind gar nicht oft genug machen kann.
Hinweis
Die motorische Entwicklung verläuft individuell. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind für einen Schritt länger braucht, aber sonst altersgerecht entwickelt ist.