Babymassage: Diese Griffe entspannen
Streicheleinheiten tun gut. Die Babymassage ist eine der schönsten Arten, um mit dem Kind Kontakt aufzunehmen – und lindert manchmal sogar Bauchweh

Zeit zu zweit: Eine Babymassage fördert die Bindung zwischen Eltern und Kind
Sanft die Füße massiert bekommen – das genießen fast alle Babys. Maria Boiger-Wolf unterrichtet seit 20 Jahren Babymassage und weiß, was die Kleinsten mögen. "Zartes Kreisen auf der Fußunterseite beruhigt", sagt sie. Massagen können noch mehr bewirken: Sie regen die Durchblutung an, fördern das Körpergefühl, führen oft zu einem besseren Schlaf, reduzieren Unwohlsein bei Blähungen und fördern die Bindung zwischen Eltern und Kind.
Viele Mütter und Väter sind unsicher, wie sie ihr Kleines massieren können. Beruhigend: "Wichtiger als die Technik ist es, auf die Signale des Kindes zu achten", sagt Boiger-Wolf. "Es entscheidet, wo, wie stark und wie lange es massiert werden will." In den ersten Monaten bevorzugen die meisten Kleinen sanfte Griffe der Schmetterlingsmassage, wie in den ersten vier Übungen. Der Body bleibt angezogen, das erspart dem Baby lästiges Aus- und Anziehen. Ab vier Monaten mögen Kinder kräftigere Berührungen auf nackter Haut, wie bei der indischen Massage. Bei den folgenden Griffen, ausgesucht von Maria Boiger-Wolf, ist für jeden etwas dabei.
Sieben entspannende Massagegriffe


Das bist du von Kopf bis Fuß, so fühlt sich's an mit viel Genuss
Die Kleinsten bekommen so ein Gefühl für ihren ganzen Körper: Streichen Sie langsam mit einer oder beiden Händen vom Kopf bis zu den Füßen des Babys. Das Baby kann dabei liegen oder im Fliegergriff sein.

Komm her, mein Bärchen, ich streichle dein Beinchen
Dabei werden die Gelenke mobilisiert und die Körperwahrnehmung unterstützt: Die Fingerkuppen einer Hand umkreisen sanft die Gelenke des Babys. Erst ein Knie ein paarmal streicheln, dann das andere, und danach wandern Sie zu den Fußgelenken, außen und innen.

Deine Öhrchen lauschen und brauchen sanftes Ausstreichen
Manche Babys können sich dabei so entspannen, dass sie einschlafen: Umkreisen Sie zunächst mit einem Finger das Ohr, und streichen Sie die Ohrmuschel nach unten. Ziehen Sie das Ohrläppchen sanft nach unten. Wie reagiert Ihr Baby? Genießt es die Gesichtsmassage, können Sie mit sanftem Druck von der Stirn über die Nase und zurück ausstreichen.

Kreise, kreise, auf sanfte Weise rund herum, fidibum
Babys, die häufig Blähungen haben, profitieren von dieser Berührung besonders: Legen Sie Ihre rechte Hand oberhalb des Nabels, und umkreisen Sie den Bauchnabel im Uhrzeigersinn. Weiten Sie den Kreis immer weiter aus, und arbeiten nur mit ganz sanftem Druck.

Einmal hin, einmal her, über kreuz und über quer, das ist gar nicht schwer
Dieser Massagegriff lässt sich gut zwischendurch beim Wickeln anwenden oder als Beginn einer Massage: etwas Öl in die Hände nehmen und sie aneinderreiben. Legen Sie Ihre Hände auf den Brustkorb Ihres Babys, und streichen Sie mit der ganzen Fläche den Brustkorb seitlich aus, so als wollten Sie Buchseiten glätten. Dann streichen Sie mit der rechten Hand diagonal von der Schulter bis zur Hüfte. Im Wechsel mit der linken Hand einige Male wiederholen.

Kleiner Arm, wache auf, eine Maus wandert hinauf
Dieser Griff fördert die Durchblutung. Das Baby kann dabei auf der Seite oder dem Rücken liegen. Umschließen Sie den Oberarm Ihres Babys mit den Fingern beider Hände. Dann drehen Sie die Hände sanft gegeneinander und gleiten so über den Unterarm bis zu den Handgelenken. Wenn das Kleine sein Händchen öffnet, können Sie die Finger sanft auszupfen.

Einen lieben Händegruß an den Fuß und noch einen Kuss
Für quengelige Kleine: Umschließen Sie mit einer Hand den Unterschenkel. Mit dem Daumen der anderen Hand streichen Sie von den Zehen zur Ferse und zurück oder umfassen Sie den Fuß ganz. Wenn Ihr Baby die Massage genießt, wird es ruhig oder lutscht vergnügt an seinen Händchen.
Massage: Pflege für die Haut
Zur Babymassage eignet sich besonders gut ein mildes Körperöl. Maria Boiger-Wolf rät zu unparfümierten Pflanzenölen wie Mandel-, Aprikosenkern- oder Calendulaöl. "Sie ziehen gut ein und beruhigen die zarte Babyhaut", erklärt die Massage-Lehrerin. Bei trockener Haut tut auch Jojobaöl gut.
Auch als Basispflege sollten Sie für Groß und Klein Cremes und Lotionen ohne Duft- und Konservierungsstoffe verwenden. Denn Parfüms spielen eine große Rolle bei der Entwicklung von Kontaktallergien. Fühlt sich die Haut sehr trocken an, eignen sich Cremes mit einem hohen Fettanteil. Als pflegende Zusätze haben sich bewährt: Nachtkerzen- und Mandelöl, Ringelblume, Panthenol.