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März 2020: Die Krankenhäuser rüsteten auf, um möglichst viele Covid-19-Erkrankte intensivmedizinisch versorgen zu können. Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten erließen zahlreiche Maßnahmen, um uns alle vor dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 zu schützen. Das betraf auch die Reisefreiheit. Damit fielen Urlaube bis auf Weiteres aus. Auch mein Mann und ich saßen fest. Denn eigentlich wollten wir anlässlich unseres Liebesjubiläums verreisen. Vor zwei Jahren Ende März kamen wir offiziell als Paar zusammen. Ich gebe zu, dass mir Jubiläen wichtig sind. Ich liebe es, sie richtig schön zu zelebrieren. Deshalb habe ich auch eine App, die all meine "Special Dates" für mich verwaltet und mir immer anzeigt, wann das nächste Jubiläum ansteht. Ich kann darin nachsehen, wann sich unser erstes Telefonat, das erste Treffen, der erste Kuss, das offizielle Zusammenkommen, das Zusammenziehen, die Verlobung, die Hochzeit und der Schwangerschaftstest jähren.

Wenn ich zu meinem Mann ganz freudig sage: "Weißt du, was heute ist?", atmet er (das Gegenteil von mir, absolut unverkitscht) hörbar ein und aus und antwortet immer liebevoll augenrollend: "Lass mich raten, heute vor 600 Tagen haben wir zum ersten Mal zusammen Käse gekauft?" Er amüsiert sich immer königlich über meine Jubiläums-Sucht. Ich feiere die Feste nun mal gerne, wie sie fallen. Beziehungsweise lasse ich sie fallen, wie ich feiern will.

Wenn Männer rom-antisch werden

Dieses Mal hatte sich mein Mann eine tolle Überraschung überlegt, die er mir schon verraten hatte, bevor das neuartige Coronavirus in unser Leben trat: Wir würden über unser Jubiläums-Wochenende nach Rom fliegen. Da war ich schändlicherweise noch nie und ich hatte mich riesig auf den Trip gefreut. Rom im Frühling – und nun auch noch schwanger. In der dann 20. Schwangerschaftswoche wäre so eine Reise unbedenklich und der Bauch auch noch nicht zu beschwerlich – herrlich. Ich freute mich auf Land und Leute, die Kultur, ich wollte schlemmen und unseren letzten Urlaub ohne Kind in vollen Zügen genießen.

Doch nun, als der Abreisetermin näher rückte, war ganz klar: Satz mit X, das war wohl nix. Wir zwei Turteltäubchen würden nicht nach Rom fliegen. Ich war so enttäuscht. Der einzige Lichtblick war, dass die Stadt auch dann noch ein tolles Ziel sein würde, wenn wir die Corona-Pandemie überstanden haben.

Ciao Roma - Jubiläum dahoam

Wenn mein Mann aber dachte, dass er sich vor der Kitschladung drücken konnte, hatte er sich getäuscht. Denn natürlich ließ ich mich nicht so leicht von meiner Welle der Rom-antik zerren und zauberte das italienische Flair einfach in unsere vier Wände. Ich legte eine "Italo Pop"-Playlist auf und bereitete zu Eros Ramazottis Schmonzetten ein italienisches Festmahl vor. Von Antipasti (Überraschung: Davon kann man als Schwangere sogar ziemlich viel essen – Oliven, Bruschetta, Gemüse hmmm) über Piccatta, Pasta und Pizza kredenzte ich alles, was Spaß macht und wonach es mich und meinen Bauch gelüstete. Übrigens: ab Woche 20 entwickeln sich die Geschmackszellen des Babys ziemlich flott. Da bietet es sich doch an, den Bauchzwerg schon mal geschmacklich auf viele Urlaube in Italien vorzubereiten.

Primavera 2021 – Rom mit Baby?

Wir verbrachten einen herrlichen Abend, nahmen Ersatz-Italien mit Humor und malten uns aus, wie der Trip in einem Jahr mit Baby aussehen könnte. "Ich sehe dich schon vor mir, wie du in einem Jahr unser Kind vor dem Bauch trägst und wir im italienischen Frühling durch die Gässchen flanieren", sagte ich träumend zu meinem Mann. Vorausgesetzt alle Umstände lassen das zu. Schließlich könnte es ja sein, dass das SARS-CoV-2 in einer zweiten Welle auch in einem Jahr eine Reise nach Rom unmöglich werden lässt, oder dass unser Baby noch nicht reisebereit ist, oder dass etwas anderes Unvorhersehbares dazwischenkommt.

"Trag am besten schon mal das Datum in deine App ein", sagte mein Mann frech grinsend und schob etwas spöttisch nach: "Dann können wir ab jetzt auf den Tag hinarbeiten, der ein neues Jubiläum sein wird: erster Urlaub mit Baby."

Ach, Kerle sind manchmal einfach sooo un-rom-antisch. Ich drücke uns allen die Daumen, dass unsere Reisepläne nur verschoben und nicht auf ewig aufgehoben sind.

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