Brei unterwegs erwärmen lassen?
Mit einem Still-Baby ist das Thema Hunger überall schnell vom Tisch. Doch bekommt das Kleine Beikost, wird es unterwegs manchmal schwierig. Diese Tipps helfen

Auch unterwegs ist Brei essen kein Problem – unter bestimmten Voraussetzungen
Brei kalt mitnehmen
Alle sind startklar. Der Kartoffel-Gemüse-Brei steht fertig portioniert bereit. Stellt sich nur die Frage: Warm in einem Thermobecher mitnehmen oder irgendwo erhitzen? Ernährungswissenschaftler Lars Bülhoff hat da eine klare Meinung: "Nehmen Sie selbst gemachten Brei kalt mit, und erwärmen Sie ihn vor Ort. Lauwarme Temperaturen sind ein idealer Nährboden für Keime, dann ist der Brei nicht mehr sicher fürs Baby." Die Folgen können Durchfall oder Erbrechen sein.
Selbst gekochte Mahlzeiten mit Gemüse, Fleisch und Kartoffeln oder Nudeln dürfen, im Kühlschrank deponiert, bis zu 48 Stunden verfüttert werden (Gläschen nach Herstellerangaben); Getreide- und Milchbrei nicht später als zwei Stunden nach der Zubereitung. "Auch hier steigt mit der Zeit die Gefahr einer Verkeimung. Der Brei wird zudem fester und schwerer zu schlucken", so Bülhoff.
Vor Ort erwärmen lassen
Für die Mittagspause unterwegs suchen Sie sich am besten ein Restaurant oder ein Café und lassen sich den Brei vor Ort erwärmen, zum Beispiel im Wasserbad oder in der Mikrowelle. "Ganz wichtig bei der Mikrowelle: sorgfältig umrühren und vorkosten, da die Temperaturen stark schwanken können und das Essen dem Baby zu heiß sein könnte", sagt Lars Bülhoff.
Alternativ: zwei bis drei Esslöffel heißes Wasser in den Brei rühren. "Bis zum sechsten Monat würde ich zur Sicherheit abgekochtes Wasser nehmen", erklärt der Ernährungswissenschaftler aus Elmshorn. Er ergänzt: "Wenn es aus logistischen Gründen mit dem Brei nicht klappt, reicht im ersten Lebensjahr als Zwischenmahlzeit auch Muttermilch, eine Flasche Pre-Milch oder eine zerdrückte Avocado oder Banane." Und: Brechen beim Nachwuchs die Zähnchen durch, mögen viele Kinder ihren Brei sogar lieber kalt, da er die Schmerzen lindert!
Was gilt im Flugzeug?
Bei Flugreisen besteht übrigens kein Grund zur Sorge. Reza Ahmari von der Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main: "Wer mit Baby fliegt, darf im Handgepäck eine nachvollziehbare Menge Babynahrung und Flüssigkeit mitnehmen." Michael Lamberty, Pressesprecher der Lufthansa, ergänzt: "Wir servieren aber auch gerne abgekochtes Wasser. Außerdem haben wir in der Regel einen Mindestbestand an Babynahrung an Bord."