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Standen Sie auch schon ratlos im Supermarkt vor dem prall gefüllten Babygläschen-Regal? Ob Milch- oder Getreidebrei, mit Obst oder ohne oder gleich ein Menü – die Auswahl an Beikost ist riesig. Dr. Annett Hilbig, Ernährungswissenschaftlerin am Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund, erklärt, was Sie über Babygläschen wissen sollten.

Frau Hilbig, wie gut sind die fertigen Gläschen, die man im Supermarkt kaufen kann, aus ernährungsphysiologischer Sicht?

Babygläschen unterliegen in Deutschland strengen gesetzlichen Richtlinien, in denen genau festgelegt ist, wie die Gläschen zusammengesetzt sein müssen. Außerdem sind sie schadstoffgeprüft und dürfen einen bestimmten Pestizidgehalt nicht überschreiten. Für Nitrat und Schwermetalle, etwa Blei, gelten ebenfalls strenge Grenzwerte. Alle Gläschen, die hierzulande auf dem Markt sind, entsprechen diesen Richtlinien.

Bekommt mein Baby denn mit den Gläschen alle Nährstoffe, die es zum Wachsen und Gedeihen braucht?

Grundsätzlich ja. Allerdings ist aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen der Fettgehalt der Gläschen zu niedrig: Entsprechend den Rezepten für die Selbstzubereitung sollte ein 190-Gramm-Gläschen 8 Gramm Fett enthalten, ein Gläschen von 220 Gramm 10 Gramm. Die fertigen Babygläschen beinhalten meist jedoch nur die Hälfte. Deshalb sollten Sie stets einen Teelöffel Fett unter den Brei rühren.

Und welches Fett eignet sich dazu am besten?

Wir empfehlen Rapsöl, denn das ist von seiner Fettsäurenzusammensetzung optimal. Ob kaltgepresst oder raffiniert, spielt dabei keine Rolle.

Gibt es Zutaten, die man besser meiden sollte?

Zuckerzusätze sind nicht notwenig. Das Baby sollte so wenig Zucker wie möglich bekommen. Auch braucht kein Babygläschen Salz. Sind die beiden Stoffe jedoch in geringen Mengen enthalten, schadet das dem Kleinen auch nicht. Übrigens: Die Reihenfolgen der Zutaten auf dem Etikett gibt Aufschluss darüber, in welchen Mengen die Inhaltsstoffe enthalten sind. Je weiter oben die Zutat steht, desto mehr ist davon im Brei enthalten.

Ist es dann nicht besser, Babys Brei gleich selbst zu kochen?

Das kann man so pauschal nicht sagen. Beides hat sein Für und Wieder: Selbst gekochter Brei ist geschmacklich meist besser, kann jedoch, was die Schadstoffe betrifft, nicht so gut kontrolliert werden wie die industriell hergestellten Babygläschen. Egal, ob gekauft oder selbstgekocht: Die Gläschen sollten bei Milchbreien einen Milchanteil, einen Getreideanteil – möglichst aus Vollkorn, beispielsweise Haferflocken – und einen Obst- oder Gemüseanteil enthalten. Die Getreide-Obst-Gläschen sollten allerdings frei von Milch und Milchprodukten sein.

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