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Mit prall gefüllten Schultüten, bunten Tornistern mit Bagger- und Pferdemotiven und einem stolzen, leicht unsicheren Lächeln stehen sie da: die Schulanfänger:innen. Für die Kleinen beginnt das Abenteuer Schule am ersten Schultag, für die Eltern oft schon viele Monate vorher. Denn sie müssen entscheiden: An welcher Schule melde ich mein Kind an? Auch wenn die Abschlüsse meist ähnlich sind – der Weg dorthin unterscheidet sich je nach Schulform oft stark. Und neben der schlichten Wissensvermittlung und Leistung geht es auch um soziale Kompetenzen und Lebensfreude. Was will ich meinem Kind mit auf den Weg geben? Welche Interessen sollen gefördert werden? Welches Schulkonzept geht auf die Persönlichkeit des Kindes ein?

Wir stellen die am häufigsten vertretenden Schulkonzepte in Deutschland vor.

Die Regelschule

Pädagogisches Konzept (Kerninhalte): Noch immer ist sie für die meisten Eltern die Standardwahl. Im Schuljahr 19/20 besuchten etwa 7,2 Millionen Schülerinnen und Schüler eine der über 24000 Regelschulen. "Die Palette pädagogischer Angebote ist breit", sagt Hans-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. "Es existiert wohl inzwischen keine staatliche Schule ohne pädagogisches Konzept, das sich unter anderem auch in den zahlreichen Schulverträgen spiegelt." Für die Eltern bedeutet das: an Informations-Veranstaltungen teilnehmen, Gespräche mit Lehrer:innen, Eltern und Kindern führen, die bereits diese Schule besuchen, Schulvereinbarungen lesen. In fast allen Bundesländern dauert die Grundschulzeit vier Jahre. In Berlin sind es allerdings sechs Jahre.

Die Schüler:innen lernen im festen Klassenverband. Danach geht es auf die weiterführende Schule. Familien können dann entscheiden, in welche Richtung die Bildungsreise geht – also ob die nächste Schule eher sprachlich, künstlerisch, sportlich oder naturwissenschaftlich ausgerichtet ist. Welcher Schulabschluss angestrebt wird – also ob das Kind auf eine Mittel- oder Realschule oder auf ein Gymnasium gehen wird, entscheiden Noten sowie die Empfehlung der Grundschulpädagogen. Das Abitur findet in Deutschland nach der 12. oder 13. Klasse statt, Mittlere Reife nach der 10. Klasse. Den Hauptschulabschluss legt man nach der 9. Klasse ab. "Die Regelschule hat klare Vorteile, etwa in den meisten Fällen einen kurzen Schulweg, den die Kinder irgendwann alleine bewältigen können, sowie Freunde im Viertel", sagt Swantje Goldbach. Als Lerntherapeutin (FiL) und Pädagogische Leiterin des Lernwerks in Berlin und Potsdam berät die 54-Jährige Familien bei der richtigen Schulwahl für ihr Kind. Viele reguläre Schulen seien ihrer Meinung nach mittlerweile gut aufgestellt und hätten sich ein Profil zugelegt. "Ich würde andere Eltern ansprechen und einen Gesprächstermin mit der Schulleitung vereinbaren, um ein besseres Gefühl für das Konzept zu bekommen. Schulen sind so individuell wie Kinder – deshalb sollte man im Vorfeld abklopfen, ob man zueinander passt", meint Swantje Goldbach.

Kosten: Der Besuch der Regelschule ist kostenlos. Kosten für zusätzliche Arbeitsmaterialien und Klassenfahrten/Ausflüge können anfallen.
Ganztagsangebote: Etwas über die Hälfte der Regelschulen sind als Ganztageseinrichtung konzipiert, bei den Integrierten Gesamtschulen lag der Anteil 2018 bereits bei 89 Prozent.
Schulabschlüsse: Es können alle staatlichen Abschlüsse erreicht werden.
Vorteile:

  • sehr dichtes Netz, dadurch meist nah am Wohnort
  • frei zugänglich für jedes Kind
  • kein Schulgeld

Nachteile:

  • noch selten Ganztagesbetreuung; und wenn Ganztagsangebot, dann ist es im Zweifel nicht für alle Kinder, weil die Angebote gar nicht ausreichen
  • oft große Klassen
  • selten individuelle Förderung möglich

Die konfessionelle Schule

Pädagogisches Konzept (Kerninhalte): Grundgedanke sowohl der 1.135 evangelischen, als auch der 900 katholischen Schulen in Deutschland ist, dass das Kind nicht erst durch Leistung Wertschätzung erfährt, sondern als Individuum seit Geburt als Gottes Geschöpf geliebt und angenommen wird. In den Schulprogrammen finden sich Stichworte wie Demokratie, Vielfalt, soziale Teilhabe. "Die Schulen werden dadurch zu einem Lebensraum für Kinder und Jugendliche, in dem auch soziale Ungleichheiten im Bildungsbereich abgebaut werden können und so ein Beitrag zur Chancengleichheit geleistet werden kann", sagt Katrin Czerwitzki, Referentin für katholische Schulen im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn.

Gelernt wird im Klassenverband, die Notenvergabe wird wie in der Regelschule gehandhabt. Es gibt auch konfessionelle Schulen, die beispielsweise ein Montessori-Konzept haben. In der Regel ist die Teilnahme am Religionsunterricht und an Gottesdiensten verbindlich. Der Religionsunterricht nimmt auch mehr Platz ein als an nicht konfessionellen Schulen. "Damit dürfen Eltern natürlich nicht fremdeln, das würde das Kind in die Bredouille bringen. Die häufig niedrigere Klassenfrequenz kann zum entscheidenden Vorteil für manche Kinder werden. Wichtig ist, konfessionelle Schulen nicht über einen Kamm zu scheren, die Ausrichtung ist ganz unterschiedlich. Ich beobachte aber, dass manche konfessionelle Schulen leistungsorientiert sind. Eltern sollten sich vorher erkundigen und dann fragen, ob das zu ihrem Kind passt", sagt Swantje Goldbach.

Kosten: Sowohl katholische als auch evangelische Schulen erheben zum Teil ein – meist eher geringes – Schulgeld. Es gibt aber auch kostenlose Einrichtungen.
Ganztagsangebote: Über die Hälfte der evangelischen Schulen ist als offene oder gebundene Ganztagesschule konzipiert. Bei den katholischen Einrichtungen sind es etwa ein Drittel.
Schulabschlüsse: An konfessionellen Schulen können alle staatlichen Abschlüsse erreicht werden. Wenn die Schule staatlich anerkannt ist, findet die Prüfung in der eigenen Schule statt.
Vorteile:

  • Zugang für alle Kinder möglich, unabhängig von der Konfession
  • Breites Netz, dadurch oft kurze Anreise für die Schülerinnen und Schüler

Nachteile:

  • Noch zu selten Ganztagesbetreuung

Infos: schulen.katholisch.de und www.ekd.de

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Die Montessori-Schule

Pädagogisches Konzept (Kerninhalte): "Hilf mir, es selbst zu tun." Dieser Satz fasst das Konzept der italienischen Reformpädagogin Maria Montessori (1870-1952) in aller Kürze zusammen. Montessori war der Ansicht, dass alle Kinder in ihrer Individualität geachtet werden müssen und eine natürliche Freude am Lernen im eigenen Tempo haben. Dieser Ansatz spiegelt sich in den etwa 300 Montessori-Schulen wieder. "Der Name Montessori ist jedoch nicht geschützt und so ist eine genaue Abschätzung, wie viele Montessori-Schulen es gibt, schwierig", sagt Stephanie Probst vom Montessori Dachverband Deutschland e. V. Es gibt Schulen in privater und in staatlicher Trägerschaft.

Ähnlich wie bei der Waldorf-Pädagogik gibt es auch an Montessori-Schulen zunächst keine Benotung in Ziffernform. Stattdessen erhalten die Kinder und Jugendlichen Rückmeldung in Textform und in Gesprächen. Gelernt wird teilweise in jahrgangsübergreifenden Gruppen. Die Lehrer sind vor allem in den Grundschulen eher Begleiter. Sie erklären etwa die Unterrichtsmaterialien, die in der sogenannten "vorbereiteten Umgebung" zur Verfügung stehen. Dahinter steckt die Idee, dass Materialien dem natürlichen Lerninteresse der Kinder entsprechen sollen und in Augenhöhe präsentiert werden. Dazu gehören etwa Holzbuchstaben zum Erlernen des Lesens oder Perlenketten zum Rechnen. Schulbücher kommen oft erst ab der dritten Klasse zum Einsatz. Einen großen Teil des Schultages nimmt die Freiarbeit ein, während der nach eigenen Interessen in kleinen Gruppen oder individuell gearbeitet wird.
"Eine Montessori-Schule ist für Kinder geeignet, die intrinsisch motiviert sind. Wo man also schon vor der Einschulung beobachten kann, dass sie alleine spielen und gerne selbstständig agieren", sagt Swantje Goldbach. Weil mit einem Wochenplan gearbeitet werde, sollten die Kinder in der Lage sein, sich auf diesen fokussieren zu können. "Unselbstständigere Kinder oder solche mit Aufmerksamkeitsproblemen tun sich in der Montessori-Schule eher schwer. Für sie ist es zwar schön, dass mit Material gearbeitet wird. Aber es gelingt ihnen oft nicht, sich auf ihr eigenes Handeln zu fokussieren. Sie schauen lieber zu, was andere tun – so können dann Lernrückstände entstehen", erklärt Swantje Goldbach.

Kosten: Während die staatlichen Schulen kein Schulgeld erheben, liegt dies bei Montessori-Schulen in freier Trägerschaft bei ca. 100-500 Euro pro Monat. Die Gebühren sind oft gestaffelt nach dem Einkommen der Eltern, zudem gibt es Ermäßigungen für Geschwisterkinder und einkommensschwache Familien.
Ganztagsangebote: Ganztagesschulen sind eher Regel als Ausnahme, aber nicht an allen Schulen vertreten.
Schulabschlüsse: An Montessori-Schulen werden die gleichen Abschlüsse angestrebt wie an Regelschulen.
Vorteile: Die Dauer der Schulzeit ist an das individuelle Können angepasst: "Dadurch, dass es jahrgangsübergreifende Lerngruppen gibt, kann ein Kind im Einzelfall länger oder kürzer in einer Lerngruppe bleiben, sodass sich die gesamte Schulzeit entsprechend verlängert oder verkürzt", sagt Stephanie Probst.
Nachteile: Der Schwerpunkt liegt auf Grund- und Mittelschulen, die wenigsten führen bis zum Abitur. Oftmals bedeutet das für die Kinder, dass sie die Schule wechseln müssen. Je nach Bundesland müssen auch in den höheren Klassen bereits die Prüfungen an externen staatlichen Schulen absolviert werden. Zudem ist das Netz an reinen Montessori-Schulen noch recht dünn, was für die meisten Kinder einen langen Schulweg bedeutet. Regelschulen mit Montessori-Ansatz gibt es hingegen mehr.

  • Elternmitarbeit gewünscht, ist aber abhängig von der jeweiligen Schule – für manche Eltern ist das jedoch ein Vorteil.
  • In manchen Schulen muss der Wochenplan auch am Wochenende nachgearbeitet werden, das ist aber von Lehrer:in zu Lehrer:in unterschiedlich geregelt. 
  • Wenn keine Schule in der näheren Umgebung ist, müssen sich die Eltern oft selbst um die Beförderung ihrer Kinder kümmern.

Infos: www.montessori-deutschland.de

Die Waldorf-Schule

Pädagogisches Konzept (Kerninhalte): Ein Schulalltag ohne Noten – auch an den 252 Waldorf-Schulen in Deutschland wird das gelebt. Auf Selektion durch Noten und Sitzenbleiben wird während der gesamten Schulzeit verzichtet. Stattdessen erhalten die Kinder individuelle Berichtszeugnisse. "Wir setzen zudem auf den engen Kontakt zwischen den Lehrkräften, Schüler:innen und den Eltern", sagt Henning Kullak-Ublick vom Bund der Freien Waldorfschulen e.V. in Stuttgart. Die rund 90.000 Schüler:innen lernen in Klassenverbänden, die unabhängig vom angestrebten Schulabschluss die ganze Zeit zusammenbleiben. Eine Spezialisierung erfolgt erst in den oberen Jahrgängen, meist ab dem 10. Schuljahr. "Es wird großen Wert darauf gelegt, dass die jungen Menschen nicht nur mit dem Kopf lernen, sondern dass sie auch ihre Motorik über handwerkliche, künstlerische und andere Bewegungsformen entwickeln", erklärt Kullack-Ublick. Dies geschieht im Schulalltag, in den höheren Klassen zusätzlich über verschiedene Praktika.

"Mit dem Vorurteil, dass der Unterricht an Waldorfschulen viel mit Freiwilligkeit zu tun hat, muss aufgeräumt werden. Ganz im Gegenteil, er ist stark von der Lehrkraft ausgehend. Und es geht immer um die Gruppe, die ganz viel Tuendes miteinander erlebt", sagt Swantje Goldbach. Ihrer Erfahrung nach sei eine Waldorfschule für Familien empfehlenswert, die sich häufig bei Festen, Basaren, Kunstausstellungen und Aufführungen einbringen möchten, die eng mit der Schule leben wollen. Allerdings müsse die Familie voll und ganz hinter dem Konzept stehen und sollte sich deshalb vorher intensiv mit diesem beschäftigen. Es beinhaltet zum Beispiel die sogenannte Eurythmie –  eine Bewegungskunst, in der es für jeden Sprachlaut und jeden Ton eine ganz bestimmte Gebärde gibt. Damit stellen die Schüler:innen zum Beispiel Gedichte und musikalische Kompositionen dar. "Ausschließlich für die Grundschulzeit ist die Waldorfschule nicht geeignet. Schüler:innen tun sich schwer, wenn sie für die weiterführende Schule in ein anderes Schulkonzept umgetopft werden, weil sie eine auch auf die seelischen Bedürfnisse angepasste Art des Unterrichts gewöhnt sind. Und für Kinder mit Wahrnehmungsstörungen würde ich auch keine Empfehlung aussprechen, denn die Klassen sind sehr groß. Waldorfschulen stehen für das Gemeinschaftliche. In dem Fall wäre eine Schule, die viel in Kleingruppen arbeitet, besser geeignet", erklärt Swantje Goldbach. Und: Weil das Konzept abweicht von der Regelschule, kann es sein, dass die Schüler:innen nach der ersten Klasse noch nicht lesen können. Eltern müssen das aushalten können.

Kosten: Das durchschnittliche Schulgeld beträgt 200 Euro pro Monat. "Dies wird in der Regel aber nach Anzahl der Kinder einer Familie gestaffelt", so Kullak-Ublick. Zudem orientiert es sich am Einkommen der Eltern. Für einkommensschwache Familien existieren Unterstützungsprogramme.
Ganztagsangebote: Fast alle Waldorfschulen sind Ganztagesschulen.
Schulabschlüsse: Am Ende der Schulzeit können an der Waldorfschule alle Abschlüsse über staatliche Prüfungen erreicht werden. Das Abitur wird in der Schule vorbereitet, es kommen Prüfer:innen in die Schule.
Vorteile:

  • Ein Zugang ist ohne Beschränkungen möglich – wenn man bereit ist, Schuldgeld zu bezahlen.
  • Für Kinder mit zusätzlichem Assistenzbedarf gibt es an vielen Schulen so genannte "kleine Klassen", in denen Fördermöglichkeiten angeboten werden. 
  • Förderung der individuellen Stärken
  • Überdurchschnittlich viele Schüler:innen legen das Abitur mit guten Noten ab

Nachteile:

  • Wenn keine Schule in der näheren Umgebung ist, müssen sich die Eltern oft selbst um die Beförderung ihrer Kinder kümmern.
  • Elternmitarbeit ist verpflichtend – wie viele Stunden im Schuljahr das sind, ist aber von Schule zu Schule unterschiedlich geregelt. Manche Eltern sehen diesen Punkt jedoch als Vorteil.
  • Eigenes Schulkonzept, was die Eingewöhnung in eine andere Schule schwierig macht.

Infos: www.waldorfschule.de

Die Freinet-Schule

Pädagogisches Konzept (Kerninhalte): Den Kindern das Wort! Der Reformpädagoge Célestin Freinet, der von 1896 bis 1966 in Südfrankreich lebte, hatte klare Vorstellungen davon, wer in den Schulen mitreden durfte und das waren eben nicht nur die Großen. "Auch heute versuchen Freinet-Pädagogen noch konsequent den ihnen anvertrauten Lernenden das Wort für ihre eigenen Belange zu geben", sagt Hartmut Glänzel von der Freinet-Kooperative in Prinzhöfte. "Dabei geht es keinesfalls um ein "Laissez faire", sondern um die Einführung von demokratischen Strukturen." Freie Entfaltung der Persönlichkeit, Selbstverantwortung, Kooperationsfähigkeit und eine kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt sind die Grundpfeiler des Konzeptes. Diese Ziele werden durch Instrumente wie Versammlungen, Morgen- und Abschlusskreise, wöchentlichen Klassenrat, eine eigene Druckerei in der Schule und Schulversammlungen erreicht.

Reine Freinet-Schulen gibt es allerdings kaum in Deutschland (ca. 15). Glänzel geht aber davon aus, dass sich in vielen Schulen Lehrkräfte finden, die "einzelne Elemente der Freinet-Pädagogik in die Arbeit an ihrer Schule integrieren". Schließlich, so Glänzel, gehe es bei der Freinet-Pädagogik weniger um eine Sammlung von Methoden, die eingesetzt werden sollten, sondern "um eine Haltung dem Lernenden gegenüber, die gekennzeichnet ist durch Achtung und Respekt vor dessen Lernweg und Leistungen".
"Eltern sollten sich unbedingt bei anderen Eltern erkundigen, wie das Konzept an der jeweiligen Schule umgesetzt wird. Viele Schulen übernehmen schließlich nur Teile des Freinets-Konzepts. Und handelt es sich um eine reine Grundschule, stellt sich die Frage nach der weiterführenden Schule. Gibt es Kooperationen, damit ein reibungsloser Übergang gesichert ist?", gibt Swantje Goldbach zu bedenken.

Kosten: Schulgeld wird auch hier bei Schulen in freier Trägerschaft erhoben (ca. 100-300 Euro pro Monat, einkommensabhängig und mit Geschwisterbonus), während die staatlichen Schulen kostenlos sind.
Ganztagsangebote: Die meisten Freinet-Schulen sind Ganztageseinrichtungen.
Schulabschlüsse: Je nach Schule können alle staatlichen Abschlüsse erreicht werden. Ob diese dann an einer staatlichen Schule abgelegt werden, ist von Schule zu Schule unterschiedlich.
Vorteile:

  • keine Zugangsbeschränkungen
  • frühe Förderung des Demokratieverständnisses und der Selbstverantwortung

Nachteile:

  • Kaum vertretene Schulform in Deutschland

Infos: freinet-kooperative.de

Die internationale Schule

Pädagogisches Konzept (Kerninhalte): Internationale Schulen gehören zu den Privatschulen. Es gibt aber auch staatliche internationale Schulen, die kein Schulgeld kosten. Traditionell sind es Schulen in verschiedenen Ländern, die ihre Bildungsziele aufeinander abgestimmt haben und international ausgerichtet sind. Zum größten Teil werden sie von Kindern besucht, die nur zeitweise in Deutschland leben (z. B. aus Diplomatenfamilien oder aus Familien, die ihren Wohnort oftmals wechseln müssen). Durch den Kontakt der Internationalen Schulen untereinander ist für diese Schüler:innen ein Wechsel der Schule schnell möglich. Zwischen 10 und 20 Prozent der Schulplätze werden jedoch an ortsansässige Kinder vergeben. Unterrichtssprache an den meisten Schulen ist traditionell Englisch. Laut Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. werden Werte wie Toleranz, Ehrlichkeit und Disziplin im täglichen Schulalltag vermittelt. "Eine internationale Schule ist empfehlenswert, wenn die Familie plant, im Ausland zu leben oder ein Elternteil Muttersprachler in der angebotenen Sprache ist. Schwierig wird es, wenn die Kinder selbst zu Hause keine andere Sprache sprechen. Da kann der Unterricht in einer Fremdsprache zu schwer sein", sagt Swantje Goldbach. Und für sogenannte Late-Talker, also Kinder, die spät anfangen zu sprechen, könne der Besuch einer internationalen Schule zu einer Sprachverwirrung führen. Dann rät die Schulexpertin vom Besuch einer internationalen Schule ab.

Kosten: Im Schnitt 15.000 bis 25.000 Euro Schulgeld pro Jahr, wobei die Höhe einkommensabhängig ist. An allen Internationalen Schulen gibt es Stipendienprogramme für Begabte und Bedürftige. Es gibt auch staatliche internationale Schulen, die kostenfrei sind.
Ganztagsangebote: Die meisten Privatschulen sind als Ganztageseinrichtungen konzipiert.
Schulabschlüsse: Nach der zweijährigen gymnasialen Oberstufe kann das International Baccalaureate Diploma erworben werden, ein international anerkannter Abschluss, der zum Besuch einer Hochschule berechtigt.
Vorteile:

  • meist kleine Klassen
  • oftmals sehr gute Schulausstattung
  • internationale Ausrichtung, Kinder wachsen zweisprachig auf

Nachteile:

  • oftmals strenge Zugangsbeschränkungen
  • zum Teil sehr hohes Schulgeld

Infos: www.internationale-schulen.de