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Nicht zu oft baden

Ein Baby wird, außer im Genitalbereich, nicht wirklich schmutzig. Es genügt, als Morgen- oder Abendroutine einmal täglich mit weichem Lappen und lauwarmem, klarem Wasser Hautfalten und Beugen unter den ­Armen und hinter den ­Ohren abzuwischen. Am Anfang nur einmal die Woche baden, damit der natürliche Säureschutzmantel der Haut nicht angegriffen wird. Zum Haarewaschen das Köpfchen in den ersten Monaten hin und wieder mit feuchtem Wasch­lappen oder weichem Schwamm säubern. Dabei ohne Druck streichen, denn Neugeborene haben eine empfindliche Fontanelle – eine Lücke zwischen den Schädeldachknochen. Später bietet sich mildes Baby­shampoo ohne Duftstoffe an.

Den Po sanft und oft reinigen

Nehmen Sie zum Säubern von Po und Genitalbereich – wann immer es geht – einen weichen Wasch­lappen und klares lauwarmes Wasser. „Feuchttücher, auch die für sensible Haut, enthalten fast immer Duft­stoffe, die Allergien auslösen können“, sagt ­Utzinger. Im gesamten Windelbereich die Haut mit dem feucht­warmen Waschlappen abtupfen, selbst wenn das Baby nur ein kleines Geschäft verrichtet hat: Der Harnstoff aus dem Urin verteilt sich durch die Windel und kann die Haut am Po reizen. Wunde Stellen sollten schnell behandelt werden. „Ich empfehle einen Windelbalsam aus verschiedenen Ölen oder einen Rose-­Teebaum-Balsam“, so Utzinger. Der Klassiker ist eine Wundschutz­salbe mit Zink. Bleibt der Po nach drei Tagen noch wund, wenden Sie sich bitte an die Kinderärztin oder den Kinderarzt.

Pflege für die Haut

Neigt das Baby zu trockener Haut, kann das Badewasser mit einem Esslöffel Mandel­öl ange­reichert werden. Nach dem Bad folgt eine Massage mit parfümfreier Lotion mit nährenden Wirk­stoffen, etwa Mandel- oder Ringelblumenöl. Fettige Haut gebe es bei Babys eigentlich nicht, sagt Apothekerin Franziska Utzinger aus Neu-Ulm. Häufiger seien Pickelchen, meist eine Neugeborenen-Akne. Hormonell bedingt tritt sie oft um die dritte Lebenswoche auf. Die Pickelchen auf keinen Fall ausdrücken. In der Regel verschwinden sie nach ein paar Wochen von selbst.

Nabelpflege: Weniger ist mehr

Nach der Geburt bleibt ein kleiner Nabelschnurrest zurück, der in der Regel nach kurzer Zeit von allein abfällt. Bis dahin ist das Wichtigste, ihn trocken zu halten. Sie können ihn zum Beispiel mit einer Kompresse umwickeln, die Flüssigkeit aufnimmt und dafür sorgt, dass die Nabelschnur schnell austrocknet. Ist die Kompresse schmutzig oder feucht: sofort wechseln. Der Nabel kann auch offen abheilen. Dann muss viel Luft herankommen. Achten Sie dann darauf, die Windeln so umzuschlagen, dass sie den Nabel nicht be­decken. Reinigen Sie den Nabel einmal am Tag mit abgekochtem lauwarmem Wasser und tupfen Sie ihn danach vorsichtig trocken. Waschen Sie sich davor gut die Hände. Auch wenn die ­kleine Wunde bei fast allen Kindern ­komplikationslos heilt, besteht ein kleines Infektionsrisiko. Keine Cremes oder Lotionen am Nabelrest verwenden: Sie weichen das Gewebe auf, das trocknen soll.

Ohren vorsichtig säubern

Ohrenschmalz muss bei einem Baby eigentlich nicht entfernt werden. Der Gehörgang hat eine Selbst­reinigungsfunktion, die überschüssiges Sekret aus dem Ohr abtransportiert. Zudem befeuchtet Ohrenschmalz die Haut des Gehörgangs. Er bindet Staub, Schmutz und abgestorbene Hautzellen, sodass der Gang frei bleibt und sich nicht entzündet. Gereinigt werden nur die Ohrmuschel und die Hautfalte hinter den Ohren, hier können Milch- und Speichelreste sonst für wunde Stellen sorgen. Zum Säubern genügt ein weiches, feuchtes Tuch. Sie können auch spezielle Babywattestäbchen benutzen. „Die sind dicker als normale Stäbchen und gelangen nicht in den Gehörgang“, sagt Utzinger. Das darf nämlich nicht passieren, um das Trommelfell nicht zu verletzen. Sammelt sich zu viel Ohren­schmalz, sollten Sie die Kinderärztin oder den Kinderarzt um Rat fragen.

Für das zarte Gesicht

Im Winter braucht Babys zarte Gesichtshaut eine ­reichhaltigere Pflege als im Sommer. Franziska ­Utzinger rät zu einem Wind-und-Wetter-Balsam mit hohem Bienenwachsanteil. Der Fettanteil legt sich wie ein Schutzmantel über die Haut und schützt vor kalten Temperaturen. Bei kleinen Schnupfen­nasen reagiert die Haut häufig im Mund-Nasen-Bereich gereizt. „Hier helfen eine Nasen­salbe mit mine­ra­lischen Salzen oder ein Engelwurzbalsam“, sagt die Apotheke­rin. Achten Sie am besten darauf, dass der Bereich um Mund und Nase trocken bleibt. Auch Speichel führt zu Reizungen.

Nägel nicht zu kurz schneiden

Damit Sie Ihr Kleines beim Schneiden nicht verletzen, be­nutzen Sie am besten eine Babyschere mit abge­run­deten Spitzen. Die Nägel lassen sich oft leichter schneiden, wenn das Kind schläft. „Drücken Sie dabei sanft die Finger- oder Zehenkuppen nach unten“, empfiehlt Franziska Utzinger. „Folgen Sie beim Schneiden dem leichten Halbrund der Nagelform.“ Schneiden Sie die Nächel nicht zu kurz, damit das Nagelbett nicht verletzt wird. Scharfe Ecken und Kanten vorsichtig feilen.

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Erste Zähnchen pflegen

Spitzt der erste Zahn circa ab dem sechsten Lebens­monat heraus, wird die Zahnbürste zum treuen Begleiter. Es gibt spezielle Babyzahnbürsten mit kleinem Kopf und weichen Borsten sowie fluoridhaltige Kinderzahnpasta. Fluorid macht die Zähne widerstandsfähiger gegen Säureangriffe und Karies. Enthält die Pasta Fluorid (1000 ppm), sind keine Fluorid­tabletten mehr nötig. „Lassen Sie sich dazu vom Kinderarzt oder Zahnarzt beraten“, sagt ­Utzinger. Bis zum 12. Lebensmonat werden die Zähne ein- bis zweimal, zwischen dem 12. und 24. Lebensmonat zweimal täglich mit einer reiskorn­großen Menge fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt.