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Babys Entwicklung

Liegt Ihr Kleines bereits kopfüber in Geburtslage? Wenn ja, geht es Ihnen wie der Mehrheit der Schwangeren in der 30. Woche – wenn nein, brauchen Sie sich aber keine Sorgen zu machen. Die meisten Kinder drehen sich bis zur 36. Schwangerschaftswoche, manche sind sogar noch etwas später dran. Nur rund drei bis fünf Prozent befinden sich bei der Geburt noch in Steißlage.

Zwischen der 28. und der 32. Woche ist der grundlegende Aufbau von Babys Gehirn abgeschlossen. "Danach entstehen nur noch neue Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die im Rahmen der PRINCE-Studie (Prenatal Identification of Childrens Health) zur vorgeburtlichen Prägung forscht. "Wieviele davon vorhanden sind und wie ausgeprägt, ist abhängig von ihrer Nutzung."

Außerdem reagieren seine Pupillen nun auf Licht. Die Bauchdecke und die Gebärmutter sind in gewissem Maße lichtdurchlässig. Bei voller Lichteinstrahlung auf den unbekleideten Bauch kommt in der Fruchthöhle noch ein rötliches Dämmerlicht an. Wegen des Platzmangels kann sich Ihr Kleines nun nicht mehr so richtig ausstrecken. Deshalb nimmt es meist die typische Fetus-Stellung ein: Die Beine sind angezogen, die Füße oft überkreuzt, die Arme vor der Brust verschränkt.

Gegebenenfalls kann der Arzt jetzt ein sogenanntes Kardiotokogramm (CTG) schreiben. Dazu werden auf den Bauch der Mutter zwei Sonden geklebt: eine auf den höchsten Punkt der Gebärmutter, den sogenannten Fundus. Sie soll eine eventuelle Wehentätigkeit registrieren. Die andere kommt in die Gegend, in der der Arzt das Herz des Ungeborenen vermutet. "Je nachdem, wie das Kind liegt, kann das woanders am Bauch sein", sagt Pagenkemper. "Manchmal ist es aber in dieser Woche noch schwierig, die Herztöne des Kindes über längere Zeit einzufangen, da es sich noch leicht wieder aus dem Sondenbereich wegbewegen kann."

Vielleicht liegt Ihr Baby nun schon mit dem Kopf nach unten im Bauch

Vielleicht liegt Ihr Baby nun schon mit dem Kopf nach unten im Bauch

Die Gesundheit der Mutter

Beim letzten regulären Ultraschall, der um diese Woche herum stattfindet, überprüft, der Arzt unter anderem, ob sich Ihr Kind schon gedreht hat. Liegt es auch ein paar Wochen vor der Geburt immer noch mit dem Steiß nach unten, versuchen manche Hebammen nachzuhelfen – zum Beispiel mit Akupunktur oder der sogenannten Moxibustion, bei der bestimmte Punkte des Körpers erwärmt werden. Die Wirksamkeit der Methoden ist jedoch umstritten und sie bergen teilweise auch Risiken. In manchen Kliniken versuchen erfahrene Geburtshelfer auch, das Baby von außen zu drehen. Damit sind jedoch einige Risiken verbunden, weshalb die Methode erst ab der 37. Woche und im Krankenhaus eingesetzt werden sollte. Bei Komplikationen könnte dann ein Kaiserschnitt gemacht werden. Zudem gibt es verschiedene Gründe bei Mutter und Kind, die im Einzelfall gegen eine äußere Wendung sprechen können. Ein Kaiserschnitt ist bei Beckenendlage die Alternative zur normalen Geburt. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, zu denen Ihr Frauenarzt Sie bezogen auf Ihren speziellen Fall beraten kann.

Viele werdende Mütter haben jetzt erste sogenannte Übungswehen: Sie spüren dass ihr Bauch hart wird und vielleicht ein leichtes Ziehen. Solange sie nur selten auftreten und nicht schmerzhaft sind, sind diese Übungswehen in der Regel harmlos. Im Gegensatz zu echten Wehen öffnen sie den Muttermund nicht. Ihr Körper trainiert lediglich für den großen Tag. Und: Nicht jede Schwangere nimmt Übungswehen wahr. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, wenn Sie von ihnen nichts mitbekommen.

Tipp: Bei vorzeitigen Wehen ins Krankenhaus

Anders als bei den nicht schmerzhaften Übungswehen tritt bei den echten Wehen in der Regel ein ziehender oder stechender Schmerz auf, der meist im Rücken oder am Schambein beginnt. Charakteristisch ist, dass Sie dabei reflexartig mitatmen müssen. Geburtswehen verschwinden nicht wieder, sondern werden regelmäßiger, kommen in immer kürzeren Abständen oder halten immer länger an. Wenn Sie vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche Wehen bekommen, gelten diese als vorzeitig.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie echte Wehen haben, fahren Sie bitte sofort ins Krankenhaus. Die Ärzte können entscheiden, ob sogenannte Wehenhemmer zum Einsatz kommen sollen. Das sind spezielle Medikamente, die die vorzeitige Wehentätigkeit unterdrücken und die Geburt hinausgezögern. Ihr Einsatz hängt von der Gesundheit von Mutter und Kind und der Schwangerschaftswoche ab. Anschließend muss die Schwangere häufig liegen. Unter bestimmten Umständen kann es auch nötig sein, dass die Geburt eingeleitet wird, etwa bei einem vorzeitigem Blasensprung.

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