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Es ist eine der ersten Brei-Zutaten, die bei Babys auf dem Speiseplan steht: Sobald sich die Kinder an den Gemüse-­Kartoffel-Brei gewöhnt haben, kommt Fleisch hinzu. Und das aus gutem Grund: Es liefert Eisen, ein Spurenelement, das die Kleinen zum Beispiel für die Blutbildung und die Entwicklung der Muskeln brauchen. Babys kommen in der Regel mit einem prall gefüllten Eisen­speicher auf die Welt. Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung reicht daher zunächst völlig für die Ernährung aus.

Doch nach einigen Monaten sind die Eisenreserven aufgebraucht. Experten raten deshalb, bei den Kleinen im Alter von fünf bis sieben Monaten mit der Beikost zu beginnen und Fleisch im Brei zu füttern. Sinnvoll ist es, zur Mittagszeit mit ein paar Löffeln Gemüsebrei zu starten. Dann langsam die Menge der Mahlzeit zu steigern, Kartoffeln und schließlich mageres Fleisch hinzuzugeben.

Maria Flothkötter leitet das Netzwerk Gesund ins Leben, Bundeszentrum für Ernährung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Maria Flothkötter leitet das Netzwerk Gesund ins Leben, Bundeszentrum für Ernährung in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Gläschen mit Fleisch: Worauf achten?

So weit, so gut, so einfach. Und dann steht man im Supermarkt vor Regalen voller Baby­gläschen und fragt sich, welches denn nun das richtige ist. Da gibt es die ausgefallensten Geschmacksrichtungen: von Risotto mit Schwein über Schinkennudeln mit Gemüse bis zu Hühnchen mit Reis. Schier endlos scheint die Auswahl. Auch das Internet bietet ­jede ­Menge Brei­rezepte mit Fleischbeilage. Worauf sollten Eltern also bei der Auswahl achten?
Grundsätzlich gilt: je dunkler das Fleisch, desto höher der Eisen­gehalt. "Gut geeignet ist letztendlich jede Sorte mageres Fleisch wie Rind, Schwein, Geflügel oder Lamm", sagt die Ernährungswissenschaftlerin Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks "Gesund ins Leben" beim Bundeszentrum für Ernährung. "Es muss auch nicht zwangsläufig ein teures Bio-Produkt sein."

Besser: Mehrere kleine Fleischportionen

Optimal seien fünf Mahlzeiten pro Woche mit Fleisch, emp­fiehlt Maria Flothkötter. Ein Gemüse-­Kartoffel-Fleisch-Brei sollte dann zum Beispiel 90 Gramm Ge­müse, 40 Gramm Kartoffeln und 30 Gramm Fleisch enthalten. "Babys Körper kann das Eisen in kleinen Mengen besser verwerten, als wenn man beispielsweise nur ein- bis zweimal die Woche eine große Portion Fleisch gibt."

Selbstgekochter Brei: Zartes Fleisch empfehlenswert

Bereitet man den Brei selbst zu, ist zartes Fleisch besonders geeignet, da es sich einfacher pürieren lässt. Zur Zubereitung das Fleisch in mittelgroße Stücke ­schneiden. Diese im Topf zusammen mit den übrigen Zutaten leicht mit Wasser bedecken und gar kochen. Dann einen Schuss Öl hinzugeben und mit dem Mixer pürieren. Rind verwendet man am besten in Form von Hackfleisch. Sonst bekommt es der Mixer nicht klein.

Wer Zeit sparen möchte, kann auf Vorrat kochen. Füllt man das Gekochte in eine Eiswürfelform und friert diese ein, hat man für die nächsten Mahlzeiten genau die richtige Menge für eine ­Portion Fleisch in der Beikost parat. Der eingefrorene Brei sollte aber nicht länger als vier bis maximal sechs Monate gelagert werden. Am bes­ten die Eiswürfelform in ­einen Gefrierbeutel einpacken und mit ­Datum beschriften. Auf diese ­Weise hat man eine gute Kontrolle.

Muss Fleisch im Brei sein?

Es gibt aber Kinder, die Fleisch nicht auf Anhieb mögen: "Bieten Sie Ihrem Kind trotzdem immer wieder Brei mit Fleisch an. Nach einer Weile gewöhnen sich Babys meist an den neuen Geschmack", so Flothkötter. Und wenn man sein Kind vegetarisch ernähren möchte? Auch das ist möglich, so die Expertin. So kann man ­etwa statt Fleisch zehn Gramm – ­also einen leicht gehäuften Esslöffel – Vollkorngetreideflocken in den Brei geben. Eine ­­eisenreiche ­Sorte sind zum Beispiel Hafer­flocken. Diese gemeinsam mit dem Gemüse und den Kartoffeln kochen, quellen lassen und anschließend pürieren. Allerdings: Der Körper kann Eisen aus Getreide­flocken nicht so gut verwerten. Hier hilft Obst, das viel Vitamin C enthält wie Orangen: Dieses kurbelt die Eisenaufnahme an. Damit das funktioniert, gibt man etwa dreieinhalb Esslöffel Saft in den Brei.

Für alle Babys zudem zu empfehlen: "Ein- bis zweimal die Woche Fisch im Brei zufüttern", sagt Maria Flothkötter. Dafür sollte man im Idealfall einmal pro Woche eine möglichst fettreiche ­Sorte wählen, weil diese wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthält. Sie sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns und können vermutlich Allergien vorbeugen.

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